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Autor | Titel | Datum 2 | Rechte | Quelle | Rechte 2 | Einordnung |
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Urheber: Jonas Schmid | Titel: Wandel des durchschnittlichen täglichen Fleischkonsums pro Kopf | Entstehungsdatum: 31.07.2024 | Rechte: CC BY-SA 4.0 | Bearbeitet nach: Hannah Ritchie, Pablo Rosado und Max Roser. 14.03.2024. „Daily meat consumption per person“. Our World in Data. https://ourworldindata.org/grapher/daily-meat-consumption-per-person. | Rechte: CC BY | Einordnung: Die Grafiken zum durchschnittlichen täglichen Fleischkonsums pro Kopf stammen von der Webseite Our World in Data und wurden leicht bearbeitet (die Daten für Deutschland, die USA, die Volksrepublik China und Taiwan (Republik China) wurden als Beschriftungen hinzugefügt). Our World in Data ist eine Internetseite, die versucht wichtige globale Probleme und Veränderungen durch Daten verständlicher zu machen. Dabei werden Daten zu verschiedenen Themen wie Bevölkerungsentwicklung, Gesundheit, Ernährung, Umwelt etc. in interaktiven Datenvisualisierungen aufbereitet. Dabei sind alle Daten frei zugänglich, können heruntergeladen und unter einer Creative Commons Lizenz weiterverwendet werden (Roser o. J.). Das Projekt Our World in Data wird von dem Wirtschaftswissenschaftler Max Roser (1983- ) an der Universität Oxford in Großbritannien geleitet. Es ist eine Kooperation mit der gemeinnütigen Nichtregierungsorganisation Global Change Data Lab, die die Webseite und die Datentools betreibt. Die Plattform finanziert sich durch Spenden, die auf der Webseite eingesehen werden können (Our World in Data o. J.).
Die Daten zum Fleischkonsum, auf denen die Datenvisualisierung von Our World in Data beruht, stammen von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agricultural Organization, FAO). Die Daten spiegeln das Pro-Kopf-Fleischkonsumvolumen wider, wobei Fleisch als Teil von Lebensmittelabfällen durch Verbraucher*innen nicht berücksichtigt wird. Der tatsächliche Fleischverbrauch ist daher also vermutlich niedriger als diese Zahlen. Die FAO gibt das für den Verzehr verfügbare Fleisch in Tonnen an, die Umrechnung auf die durchschnittliche Menge pro Kopf wurde von Our World in Data durchgeführt. Der durchschnittliche tägliche Fleischkonsum ist in der Volksrepublik China in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen: Von 9,18 g pro Kopf im Jahr 1961, über 39 g 1981 auf 171,94 g im Jahr 2021. Dieser prozentuale Anstieg des Fleischkonsums um über 1700% innerhalb der letzten sechs Jahrzehnte ist global gesehen ein Ausnahmefall – nur Südkorea hatte in diesem Zeitraum eine höhere Zuwachsrate des Fleischkonsums. Dieser Anstieg ist auch auf die hohen Wachstumsraten der Wirtschaft der Volksrepublik China und die Erhöhung des Lebensstandards insbesondere ab den 1980er-Jahren zurückzuführen. Während der Fleischkonsum in der Volksrepublik China und Taiwan in den letzten Jahren weitergewachsen ist, geht er in Deutschland auf hohem Niveau etwas zurück. Innerhalb der Volksrepublik China zeigen sich beim durchschnittlichen Fleischkonsum auch große Unterschiede (Ou 2024): So wurde in Chongqing 重庆 und Sichuan 四川, den nationalen Spitzenreitern des Fleischkonsums, 2022 durchschnittlich mehr als doppelt so viel Fleisch konsumiert wie in den zwei Provinzen mit dem niedrigsten Fleischkonsum pro Kopf: Shaanxi 陕西 und Shanxi 山西. Viele weitere Daten und Visualisierungen zu Lebensmittelkonsum und -produktion in der Volksrepublik China, Taiwan und Deutschland im globalen Vergleich finden sich auf Our World in Data: https://ourworldindata.org/meat-production. Die Einfärbung des Fleischkonsums der verschiedenen Länder in unter 40 g, 40-165 g und über 165 g pro Kopf pro Tag bezieht sich auf eine in der renommierten Zeitschrift Science veröffentlichte Studie von van Boeckel u.a. (2017): Die Autor*innen warnen darin durch den hohen weltweiten Fleischkonsum vor einer drohenden antimikrobiellen Resistenz. Dies meint die Fähigkeit von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten, trotz der Gegenwart von antimikrobiellen Mitteln zu überleben oder zu wachsen. Diese Resistenzen entstehen meist durch den übermäßigen und unsachgemäßen Einsatz von antimikrobiellen Mitteln, zum Beispiel Antibiotika, auch in der Viehzucht. Antimikrobielle Resistenz stellt eine erhebliche Bedrohung für die globale Gesundheit dar, da sie die Behandlung von Infektionen erschwert und zu mehr Krankheiten und höherer Sterblichkeit führt. Eine Beschränkung des globalen Fleischkonsums auf 40 g pro Tag pro Kopf (dies entspricht circa einem Burger) könnte laut den Autor*innen der Studie die Zunahme von antimikrobiellen Substanzen durch Fleisch um zwei Drittel reduzieren, eine Begrenzung auf 165 g pro Tag (der prognostizierte EU-Durchschnitt im Jahr 2030) um 22% (van Boeckel u.a. 2017). Ou, Xin. 2024. China: per capita meat consumption by region. Statista. 23. Februar. https://www.statista.com/statistics/1288474/per-capita-meat-consumption-in-china-by-region/ (zugegriffen: 31. Juli 2024). Zitieren
Our World in Data. How We’re Funded. Our World in Data. https://ourworldindata.org/funding (zugegriffen: 31. Juli 2024). Zitieren
Roser, Max. About. Our World in Data. https://ourworldindata.org/about (zugegriffen: 31. Juli 2024). Zitieren
Van Boeckel, Thomas P., Emma E. Glennon, Dora Chen, Marius Gilbert, Timothy P. Robinson, Bryan T Grenfell, Simon A. Levin, Sebastian Bonhoeffer und Ramanan Laxminarayan. 2017. Reducing antimicrobial use in food animals. Science (New York, N.y.) 351, Nr. 6358: 1350–1352. http://doi.org/10.1126/science.aao1495, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6510296/ (zugegriffen: 31. Juli 2024). Zitieren
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