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Autor | Titel | Datum | Quelle | Objektbeschreibung | Thema | Rechte | Einordnung |
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Urheber*in: South China Morning Post | Titel: Beijing Artist Dodges CCTV Cameras for Project Created in Defiance of China’s Surveillance System | Entstehungsdatum und -ort: 20.11.2020, online auf YouTube | Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=lmoHUJuLG2U | Objektbeschreibung: Video | Thema: Gesichtserkennung, Überwachung, Kunst | Bildrechte: ©South China Morning Post, alle Rechte vorbehalten | Einordnung: Obwohl viele chinesische Bürger*innen die durch das enge Netz der Kameras vermittelte Sicherheit auf Chinas Straßen begrüßen, gibt es ebenso Kritik gegenüber der zunehmenden Überwachung. Im Oktober 2020 trotzte der Künstler Deng Yufeng (1985- ) in Beijing 北京 mit seinem Projekt der staatlichen Kontrolle der chinesischen Gesellschaft. Seine Performance zeigt eindrücklich, wie schwer es ist, die unzähligen Überwachungskameras in Chinas Hauptstadt zu umgehen. Einer ausgeklügelten Taktik folgend, legte eine von Deng angeführte Gruppe auf der „Straße der Glückseligkeit“ (Xingfu Dajie 幸福大街) eine Strecke von 1,1 Kilometern zurück - dabei gelang es ihnen, dass keines ihrer Gesichter von den Kameras erkannt wurde. Zwei Monate dauerte Dengs Vorbereitung: das Ausmessen der Straße, das Notieren der verschiedenen Kameramarken und -modelle sowie die Berechnung von deren Reichweite. Anschließend suchte Deng im Internet nach Freiwilligen, die an seiner Performancekunst teilnehmen wollten. Das Projekt brachte einige Herausforderungen mit sich: „Eine der schwierigsten Bereiche war der Eingang zu einem Parkplatz direkt neben einer großen Firma. Dort befinden sich fünf Kameras, die gleichzeitig auf ein und dieselbe Stelle ausgerichtet sind. Ebenso bereiteten mir die rotierenden Kameras große Schwierigkeiten. Manchmal musste ich zwei oder drei Stunden an einem Ort ausharren, bis ich aufgezeichnet hatte, wie oft die Kamera sich dreht“ (Ni und Wang 2020). Die Laufstrecke musste Deng mehrfach anpassen und schließlich bei der Durchführung an einer Stelle improvisieren, da innerhalb der Vorbereitungszeit noch weitere Kameras hinzukamen. Viele von Dengs Kunstprojekten befassen sich mit Verletzungen der Privatsphäre. Seiner Meinung nach repräsentierten die Überwachungskameras die Macht der Regierung, die mittels dieser Technologie in das Privatleben der chinesischen Bürger*innen eindringe. „Auch wenn ich nichts Verbotenes tue, gehe ich den Kameras immer aus dem Weg. Das tue ich ganz unbewusst,“ bemerkt Deng Yufeng (Ni und Wang 2020). (Frederike Schneider-Vielsäcker, 16.02.2022) Weiterführende/Zitierte Literatur |