Interview mit dem Historiker Zhu Yijie – Weiterführende Informationen

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Autor: yì-MagazinTitel: Qingdao ist mehr als nur Bier: Wie ein Historiker die koloniale Vergangenheit seiner Stadt erforschtQuelle: www.youtube.com/watch?v=8SqwcI3KT5YDatum: 10.02.2021Objektbeschreibung: VideoRechte: Creative Commons-Lizenz mit Quellenangabe

Einordnung: Zhu Yijie 朱轶杰 (1977- ) wurde 1977 in Qingdao geboren und lehrt (Stand 2020) Germanistik an der Abteilung für Fremdsprachen der Universität Qingdao. In seiner Schulzeit besuchte er die Qingdao Mittelschule Nr. 9, die im Jahr 1900 vom deutschen Missionar Richard Wilhelm gegründet wurde und einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Fremdsprachen (Englisch und Deutsch) legt (Böge 2020). Er absolvierte ein Bachelorstudium Germanistik (1996-2000) an der Universität Qingdao, ein Masterstudium an der Tongji-Universität in Shanghai (2000-2003) und ein Auslandsstudium in Bayreuth (Qingdao waiyu xueyuan 2020).

Zhu erforscht die deutsche koloniale Vergangenheit von Qingdao und hat im Laufe der Jahre eine umfangreiche Sammlung von (deutschen) Postkarten und anderen Bildquellen aufgebaut (für Abbildungen siehe zum Beispiel Zhu 2023). Zu diesen Themen forscht und publiziert er auch auf Deutsch, siehe Zhu und Leutner 2019, Zhu 2022, Zhu 2023.

Außerdem wurde er mehrfach von deutschen Medien zur Geschichte Qingdaos befragt, siehe Kolonko 2008, Böge 2020, Fuhrmann 2022, Sahay und Strittmater 2023. Aufgrund der Länge besonders hervorzuheben ist das Porträt von Zhu durch die China-Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Frederike Böge aus dem Jahr 2020: Sie betont, dass Zhu versuche, positiv an Qingdaos deutsche Vergangenheit erinnere und sich unter anderem für den Erhalt der historischen Bausubstanz in Qingdao, eine Auseinandersetzung mit der Alltagsgeschichte unter der deutschen Kolonialherrschaft und Kulturaustausch zwischen Deutschland und der Volksrepublik China einsetze (Böge 2020).

Auf der chinesischen App WeChat betreibt Zhu außerdem einen chinesischsprachigen Blog namens „Forschung zu historischen Bildern zu den deutsch-chinesischen Beziehungen in der Moderne“ (Zhong-De jindai guanxi lishi yingxiang yanjiu 中德近代关系历史影像研究), auf dem er Abbildungen aus seiner Sammlung veröffentlicht und über eigene Publikationen und Teilnahmen an Konferenzen berichtet.

Das vorliegende Video wurde vom im yì magazìn, einem deutsch-chinesische Online-Magazin des Goethe Instituts konzipiert und veröffentlicht. Ziel des Magazins ist es laut Selbstaussage „die vielen Verbindungen zwischen Deutschland und China [zu] erkunden, das Gemeinsame sichtbar [zu] machen, das vermeintlich Fremde vertraut werden [zu] lassen für ein friedliches und zukunftsfähiges Miteinander.“ (yì magazìn ohne Jahr) Das Goethe-Institut ist weltweit aktiv zur Förderung der deutschen Sprache und der Förderung der internationalen Zusammenarbeit, es wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.

Ein weiteres Interview zur deutschen kolonialen Vergangenheit in Qingdao mit Zhu Yijie hat der öffentlich-rechtliche australische Radiosender SBS 2021 durchgeführt (Mueller 2021).

Verwendete Literatur

Böge, Friederike. 2020. Chinas Deutschlandbild: Stolz auf die Friedrichstraße. FAZ.NET. 10. Oktober. https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/chinas-deutschlandbild-stolz-auf-die-friedrichstrasse-16981116.html (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
Fuhrmann, Johann. 2022. Chinas deutsches Kolonialerbe am Gelben Meer. Auslandsbüro China. 21. Juli. https://www.kas.de/de/web/china/publikationen/einzeltitel/-/content/chinas-deutsches-kolonialerbe-am-gelben-meer-1 (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
Kolonko, Petra. 2008. Ausrichter der Segelwettbewerbe: Olympische Vorfreude in Chinas „deutscher“ Stadt. FAZ.NET. 5. August. https://www.faz.net/aktuell/sport/ausrichter-der-segelwettbewerbe-olympische-vorfreude-in-chinas-deutscher-stadt-1540263.html (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
Mueller, Wolfgang. 2021. Deutsches Hongkong. SBS. 4. Juni. https://www.sbs.com.au/language/german/de/podcast-episode/german-hong-kong/eu4kjcfy5 (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
Sahay, Lea und Kai Strittmatter. 2023. Augen auf bei der Partnerwahl. Süddeutsche.de. 2. Mai. https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/china-kiel-staedtepartnerschaft-qingdao-spionage-e887237/ (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
yì magazìn. Über yì. https://www.goethe.de/prj/yim/de/ueb.html (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
Zhu, Yijie. 2023. Zwischen Imperialismus und Kulturaustausch: Krankenhäuser und Mädchenschulen in Tsingtau in der Wilhelmischen Kolonialzeit. In: Edition Kulturwissenschaft, hg. von Jasmin Mersmann und Evke Rulffes, 289:137–144. 1. Aufl. Bielefeld, Germany: transcript Verlag, 4. April. doi:10.14361/9783839468340-011, https://www.transcript-open.de/doi/10.14361/9783839468340-011 (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
Zhu, Yijie. 2022. Eine Postkarte nach Qingdao - anlässlich des Jubiläums der 50-jährigen Chinesisch-Deutschen diplomatischen Beziehungen. In: China durchDenken: Perspektiven auf den deutsch-chinesischen Austausch in Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft, 87–100. Edition Cathay Band 82. Bochum: Projekt Verlag. Zitieren
Zhu, Yijie und Mechthild Leutner. 2019. Nicht nur Kiautschou: eine (fast) vergessene Geschichte. Zeitgeister. Das Kulturmagazin des Goethe-Instituts. https://www.goethe.de/prj/zei/de/art/21750527.html (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren
青岛大学外语学院. 2020. 朱轶杰. 青岛大学外语学院. 31. März. https://sfl.qdu.edu.cn/info/1054/3789.htm (zugegriffen: 30. Juli 2024). Zitieren