Mythos Zheng He
- Lerneinheit 1: Friedlicher Botschafter oder Entdecker?1 Material
- Lerneinheit 2: Karte der Fahrten Zheng Hes
- Lerneinheit 3: Zheng He: Eigen- und Fremdwahrnehmung6 Materialien|3 Aufgaben
- M3.1: Die arabische Welt in einem chinesischen Werk (13. Jhd.)
- M3.2: Eine Quelle aus Jemen über die chinesische Gesandtschaft 1419
- M3.3: Ein Mitfahrer Zheng Hes über die Begegnung in Jemen 1419
- M3.4: Ein Geschichtswerk aus Sri Lanka über Zheng He
- M3.5: Die offiziellen chinesischen Palastaufzeichnungen zu Zheng He in Sri Lanka 1411
- M3.6: Ein Mitfahrer Zheng Hes über die Geschehnisse in Sri Lanka 1411
- M3.1: Die arabische Welt in einem chinesischen Werk (13. Jhd.)
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M3.1
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M3.3
M3.1: Die arabische Welt in einem chinesischen Werk (13. Jhd.)
Dieses Land ist militärisch stark und sein Territorium groß. Die Sitten der Leute dort sind die extravagantesten unter allen fremden Ländern. […] Der König trägt ein buntes Tuch aus Brokat um seinen Kopf gewickelt und bei Neumond und Vollmond trägt er eine achtseitige Krone aus purem Gold, auf der die erlesensten Edelsteine der Welt prangen. Er trägt einen Brokatmantel, gürtet sich mit einem Jadeband und läuft in goldenen Schuhen umher. […]
Die Märkte und Geschäfte sind voller Trubel und Dinge wie Gold, Silber und feine Stoffe sind dort alle versammelt. Die Handwerker sind alle die besten ihrer Kunst. […]
Die Orte Shihe [al-Shihr im heutigen Jemen], […] Baida [Baghdad], […] Majia [Mekka] und Bisiluo [Basra] gehören zu diesem Land.
Seit der Yonghui-Ära der Tang-Dynastie [650–655 u. Z.] hat dieses Land wiederholt dem chinesischen Kaiser Tribut gebracht. […] In den Ären Yuanyou [1086–1094] und Kaixi [1205–1208] haben sie Gesandte mit Tribut zu uns geschickt.
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Weiterführende Informationen
M3.2: Eine Quelle aus Jemen über die chinesische Gesandtschaft 1419
Im Jahre 823 [1420] kam zum König ein Gesandter Chinas mit drei gewaltigen Schiffen. Auf ihnen waren kostbare Geschenke, deren Wert 20 Lakka [Maßeinheit, genauer Wert unbekannt] Gold entsprach. Und es trat der Gesandte vor den König al-Nāṣir [der Rasuliden-Dynastie in Südjemen], doch er küsste nicht die Erde zwischen seinen Händen sondern sprach zu ihm: „Dein Herr, der Herrscher von China, grüßt Dich und rät Dir zu einem gerechten Umgang mit Deinen Untertanen.“ Dieser sprach: „Willkommen! Wie schön, dass Du gekommen bist!“ Er erwies ihm Ehre und ließ ihn im Gästehaus wohnen.
Daraufhin schrieb al-Nāṣir einen Brief an den Herrscher von China, in dem er sagte: „Meine Befehlsgewalt ist Deine Befehlsgewalt und mein Land ist Dein Land. Und dieser Brief, König von China, überbracht von deinem Gesandten und geschrieben vom König an-Nāṣir ist arm an Höflichkeit, aber reich an Bedeutung.“ Diese Worte werden aufrichtig gesprochen aus den Mündern derer, die anerkennen, dass der König von China alle Menschen als seine Diener ansieht. Es ist offensichtlich, dass unter diesen Irrsinn und Unwissenheit herrschen über die Verhältnisse in [anderen] Ländern, ihren Herrschern und das gute Benehmen, das für den nötig ist, der selbst Vollkommenheit verwirklicht: Richte kein Wort an jemand anderen außer mit Höflichkeit und Respekt.
الهدايا النفيسة ما قيمته عشرون لكا من الذهب واجتمع قاصده بالملك
الناصر فلم يقبل الأرض بين يديه بل قال له سيدك صاحب الصين يسلم
عليك ويوصيك بالعدل في رعيتك فقال له مرحبا بك ونعم المجئ جٍئت
فأكرمه واسكنه بدار الضيافة ثم كتب الناصر الى صاحب الصين كتابا
يقول فيه الأمر أمرك والبلد بلدك وهذا الخطاب من قاصدك ملك الصين
للملك الناصرالعارى عن اللطافة المتسربل بالكثافة يصدك الكلام للذين
على ألسنة منقولهم ملك الصين يظنأن كل الناس عبيده والظاهر أن
فيهم حمقا وجحلا بأحوال البلاد وملوكها والأدب موجب من يحقق
نفسه الكمال إن لا يحاطب غيره إلا باللطف والاجمال
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Weiterführende Informationen
M3.3: Ein Mitfahrer Zheng Hes über die Begegnung in Jemen 1419
Als der König [der rasulidische König al-Nāṣir] von der Ankunft der chinesischen Gesandtschaft hörte, führte er viele Befehlshaber zur Meeresküste, um dort die kaiserliche Botschaft und die kaiserlichen Geschenke [aus China] zu empfangen und zum Palast des Königs zu leiten. Die Begrüßungszeremonien [des rasulidische König al-Nāṣir] waren voller Ehrfurcht und Demut. […]
Der König des Landes war von Dankbarkeit für die kaiserliche Freundlichkeit erfüllt und sandte eigens zwei mit Juwelen besetzte Goldgürtel, einen mit Silberfäden und Edelsteinen besetzten Goldhut, außerdem verschiedene Edelsteine darunter Yagu [eine Art Edelstein], zwei Rhinozeros-Hörner und eine auf ein Goldblatt geschriebene Eingabe als Tribut an den [chinesischen] Kaiserhof.
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