Sprache macht Sein
Dieses Modul untersucht gängige Vorstellungen über die chinesische Sprache und Schrift, und regt dazu an, kritisch zu reflektieren und gängige Konzepte zu dekonstruieren. Sind chinesische Schriftzeichen reine Bildzeichen? Wie haben sich die Schriftzeichen entwickelt? Sprechen alle Chines*innen überhaupt Chinesisch? Und wie passen 80.000 Schriftzeichen auf eine Tastatur (Tipp: nicht!)?
Thematische Einführung
Ausführliche Informationen folgen in Zukunft. Bei Fragen wenden Sie sich gerne jederzeit an [email protected].
Literaturempfehlungen
In fünf Kapiteln stellt die Sinologin und Schriftstellerin Thekla Chabbi die chinesische Sprache und Schrift vor. Der Titel des Buches ist leider etwas unglücklich gewählt: Zwar ist eine roter Faden im Buch die Frage, wie sich die Sprache und Schrift zu Kultur, Gesellschaft und auch Politik verhalten, aber es handelt sich dabei nicht um das (implizierte) Bild von China als "Welteroberer", dank oder vielleicht trotz seiner sprachlichen Merkmale. Chabbi benutzt viele interessante Beispiele sowohl aus der Geschichte als auch der Gegenwart, um die Entwicklung der chinesischen Sprache und Schrift lebendig zu beschreiben. Sie erklärt auch kurz, wie Schriftzeichen funktionieren und wie Grammatik "auf Chinesisch" aussieht. Sie versucht dabei immer einerseits, die durchaus „eigenartigen“ Charakteristika des Chinesischen zu erläutern, anderseits aber die Sprache und Schrift nicht weiter zu exotisieren.
Der US-amerikanische Sinologe und Sprachwissenschaftler John DeFrancis hat diesen "Klassiker" zwar schon Anfang der 1980er Jahre veröffentlich, das Buch ist aber bis heute eines der besten zum Thema chinesische Sprache und Schrift. Geschrieben für ein allgemeines Publikum, nicht nur Sinolog*innen, versucht DeFrancis einige geläufige Mythen und Missverständnisse über die chinesische Sprache zu entkräften und zu erläutern. Insbesondere der zentrale Mythos, das Chinesische sei eine Bildsprache, lehnt DeFrancis vehement ab: Seiner Meinung nach stützt sich die chinesische Schrift genauso auf phonetische Elemente wie fast alle anderen Sprachen der Welt. Darüber hinaus setzt er sich mit der Frage der Universalität der chinesischen Schriftzeichen auseinander. Das Buch geht etwas tiefer auf sprachwissenschaftliche und sinologische Konzepte ein, ist aber dank DeFrancis klarem Schreibstil auch für Nicht-Experten sehr gut zugänglich. Und die Einführung ist einfach genial!
Thomas Höllmann, ehemaliger Professor am Institut für Sinologie der Ludwig Maximilians-Universität München, widmet sich in diesem Büchlein zwar hauptsächlich der chinesischen Schrift, aber auch er beginnt seine Ausführungen mit einer Analyse der Verbindung zwischen Sprache, Schrift, Gesellschaft und Kultur. Neben der Entwicklung der Schriftzeichen und deren Aufbau und Funktionalität behandelt Höllmann auch das Thema Kalligraphie ausführlich.
Ausführliche Informationen folgen in Zukunft. Bei Fragen wenden Sie sich gerne jederzeit an [email protected].
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Autor | Kategorie | Schlagworte | Dauer | Fächerbezug | Klassenstufe(n) |
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Autor*in: Marjolijn Kaiser (Alle nicht anders ausgezeichneten Texte wurden von der Autorin verfasst oder von ihr übersetzt.) | Kategorie: Gesellschaft, Kultur, Technik/Wissenschaft | Schlagworte: Alltagsleben; Kultur; Digitalisierung | Dauer: 60 min | Fächerbezug: Alle Materialien können (ggf. nach Anpassung) jahrgangsstufen- und fächerübergreifend eingesetzt werden, die Alters- bzw. Schulfächer-Zuordnung ist lediglich als Empfehlung zu verstehen. | Klassenstufe(n): 10-12 |
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Didaktisch-methodischer Kommentar
Leitfrage der Stunde: Was sind unsere gängigen Vorstellungen über die chinesische Sprache und Schrift, inwiefern stimmen diese Vorstellungen mit der Realität überein und wie kann ein differenzierteres Bild entwickelt werden? L2-L5: Die Schüler*innen werden in vier Kleingruppen aufgeteilt, jede Gruppe bekommt zuerst nur die Bilder ausgehändigt und soll die Bilder beschreiben, analysieren, in einen Zusammenhang zueinander bringen und, wo möglich, ein übergreifendes Thema identifizieren (5-10“). Danach bekommen die Schüler*innen kurze Einordnungstexte, die die Bilder weiter kontextualisieren. Mit Bildern und Text bereiten die Kleingruppen eine Poster Präsentation vor, wobei sie eine vorgegebene „These“ bestätigen oder entkräften und diese im Plenum präsentieren. Wenn möglich sollten die Bilder nochmal der gesamten Gruppe gezeigt werden.Ablauf
Phase | Dauer | Inhalt | Sozialform | Material |
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Einstieg | 10 min | Gängige Vorstellungen: Schriftzeichen erkunden | Plenum | L1 |
Erarbeitung/ Materialerschließung | 25-30 min | Themenbereiche ausarbeiten | Gruppenarbeit | L2-L5 |
Sicherung | 20-30 min | Gruppenpräsentation und evtl. Beantwortung Frage | Posterpräsentation | L2-L5 |
Marjolijn Kaiser
Inhalt
Autor*in
Marjolijn Kaiser
4 Lernmodule
Beinhaltet
- 5 Lerneinheiten
- 23 Materialien
- 5 Aufgaben