M1.1: „Ein Bild der aktuellen Lage“ (Shiju tu 時局圖) – Chinesische Karikatur um 1899
Die Karikatur gibt Aufschluss über die Beziehungen zwischen China und dem Ausland um das Jahr 1900 aus einer chinesischen Perspektive.
Historische Quellen – alle Texte oder Dinge, die Aufschluss über die Vergangenheit geben – sind die Grundlage von Geschichte. Dieses Modul versammelt verschiedene Quellen zur chinesischen Geschichte mit deutscher Übersetzung und ausführlichen Hintergrundinformationen zu den Quellen. Die Anzahl der Quellen wird in Zukunft weiter anwachsen – bei Fragen, Wünschen oder Ideen zu weiteren Quellen schreiben Sie uns gerne eine Mail.
In den letzten Jahren mehren sich die Forderungen nach mehr Globalgeschichte und außereuropäischen Perspektiven im schulischen Geschichtsunterricht („Globalhistorische Perspektiven in die Geschichtslehrpläne!“ 2022; Bernhard, Popp und Schumann 2021). Ein solches globales Lernen im deutschen Geschichtsunterricht ist jedoch schwierig umzusetzen, denn (passgenau auf die curricularen Vorgaben abgestimmte) ins Deutsche übersetzte und fachlich gut aufbereitete Quellen zur außereuropäischen Geschichte sind oft nicht vorhanden.
Das Beispiel chinesische Geschichte zeigt dies deutlich: Im Vergleich zum englischsprachigen Raum gibt es auf Deutsch nur wenige Quellenanthologien zur chinesischen Geschichte und letztere decken nicht Zeitraum und Themen der curricularen Vorgaben ab (siehe die Auflistung von Quellenanthologien unter dem Punkt „Kommentiertes Literaturverzeichnis“ unten). Daher tauchen dieselben Quellen immer wieder in Geschichtsschulbüchern auf, teils falsch übersetzt oder kontextualisiert. Außerdem mangelt es an Quellenvielfalt: Einer europäisch-deutschen Perspektive wird oft eine einzige chinesische Stimme gegenübergestellt, die für China als Ganzes sprechen soll (Schmid 2023). So werden eurozentrische Perspektiven wohl eher gestärkt, anstatt diese – wie geschichtsdidaktische Ansätze zur Globalgeschichte fordern – mit globalem Blick kritisch zu hinterfragen.
Dieses Lernmodul will Abhilfe schaffen, indem es wissenschaftlich kommentierte Quellen zur chinesischen Geschichte für die wachsenden Bedürfnisse im Schulunterricht vieler Bundesländern zur Verfügung stellt und digital frei verfügbar macht. Eine digitale Quellensammlung bietet aus unserer Sicht im Vergleich zum klassischen Schulbuch mehrere Vorteile:
Denn besonders bei globalgeschichtlichen Themen kann sich für Lehrer*innen und Schulbuchautor*innen ohne fachwissenschaftlichen Hintergrund die Suche nach Literatur und insbesondere nach Quellen schwierig gestalten. Tatsächlich ist es oft nicht einfach Übersetzungen (geschweige denn gute deutsche Übersetzungen) chinesischsprachiger Quellen zu finden. Ohne Kontextwissen zum historischen Hintergrund beziehungsweise dem*der Autor*in einer Quelle sowie den Forschungsdebatten ist es außerdem schwierig zu beurteilen, ob und wie eine historische Quelle für den Unterricht exemplarisch verwendet werden kann.
Im Fall des oben bereits erwähnten angeblichen Interviews mit einem „Boxer“ problematisieren wir in den weiterführenden Informationen, dass wir nichts über den Autor wissen und zeigen dann, dass es damals durchaus chinesische Personen gab, die ähnlich gedacht haben. Gleichzeitig zeichnen wir nach, dass es in China verschiedene Sichtweisen auf die Boxer gab und, dass die Verwendung dieser einen Quelle als typisch chinesische Sichtweise problematisch ist. Ein Blick in unsere „Weiterführenden Informationen“ lohnt sich also. Für Hinweise zu neuen spannenden Quellen oder fehlenden Informationen zu bereits vorhandenen Quellen sind wir dankbar und jederzeit per Mail erreichbar.
Verwendete Literatur
Kurzer Artikel von Jonas Schmid zur Darstellung von China in deutschen Geschichtsschulbüchern.
Ausführliche Informationen folgen in Zukunft. Bei Fragen wenden Sie sich gerne jederzeit an [email protected].
Im Folgenden sind Werke aufgeführt, in denen ins Englische oder Deutsche übersetzte Quellen zu Geschichte und Gegenwart Chinas zu finden sind. Die Literaturkommentare wurden im Rahmen eines Seminars an der Universität Heidelberg 2022/23 von Thilo Scheidt, Jonas Schmid, Odila Schröder, Melina Shao, Sophie Trimborn, Olivia Wenzel und Zhang Yanyao verfasst.
In diesem Band sind verschiedene ins Englische übersetzte Quellen zur chinesischen Geschichte seit 1644 zu finden. Im Mittelpunkt steht dabei die politische Geschichte, aber auch Themenfelder wie Gesellschaft und Kultur werden durch Quellen abgedeckt. Zu jedem Kapitel gibt es außerdem neben Textquellen auch mehrere Bildquellen. Teilweise werden neben klassischen Textquellen auch Filmskripte oder Lieder abgedruckt. Behandelte Themen sind unter anderem (in chronologischer Folge) die Gründung der Qing-Dynastie, die Beziehungen zu Europa, das Prüfungswesen, die Opiumkriege, Aufstände gegen die Qing-Dynastie im 19. Jahrhundert, Reformbewegungen (Selbststärkungsbewegung, Hundert-Tage-Reform), der sogenannte „Boxeraufstand“, die politischen und kulturellen Entwicklungen der Republikzeit, die japanische Besatzung, der Aufstieg der Kommunistischen Partei, die Gründung der Volksrepublik China und spätere Entwicklungen (Großer Sprung, Kulturrevolution, Beziehungen zur UdSSR und USA, Reform- und Öffnungspolitik, Proteste 1989, Aufstieg Xi Jinpings). Die aktuelle Auflage endet mit einer Quelle aus dem Jahr 2020 zum Umgang mit Covid in der Volksrepublik China.
Jede Quelle wird knapp eingeführt und in den historischen Kontext eingeordnet. Urheber*innen der Quellen und andere wichtige Personen oder Begriffe werden außerdem kurz erläutert. Zu jeder Quelle finden sich außerdem ein bis drei Leitfragen, die als Hilfestellung zur Analyse und kritischen Reflexion der Quelle dienen können. Die Übersetzungen der Quellen stammen teils aus älteren Werken, wurden teils auch neu übersetzt. Der Band wurde herausgegeben von David G. Atwill und seiner Frau Yurong Atwill. David G. Atwill ist Professor für Geschichte mit einem Fokus auf China an der Penn State University in den USA. Auch seine Frau ist mit der Penn State University affiliiert. (Jonas Schmid)
Der vorliegende Band versammelt und übersetzt Briefe, die von chinesischen Migrant*innen im Laufe des 20. Jahrhunderts an Verwandte in China geschrieben wurden. Diese Briefe stammen aus Archiven in Singapur, Malaysia, der Volksrepublik China, Thailan, den USA, Kanada und anderen Ländern und sind im chinesischen Original transkribiert und mit einer englischen Übersetzung sowie Anmerkungen versehen. Die Üb ersetzungen sind thematisch angeordnet und gehen auf Themen wie untr anderem die Gründe für die Migration, das Leben im Ausland, das Leben von Verwandten in China sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und familiäre Fragen ein. Der Band entstand aus einem Projekt, das vom Bildungsministerium Singapurs finanziell gefördert wurde. (Jonas Schmid)
Die vorliegende Anthologie versucht durch die Zusammenstellung einiger Texte von Europäer*innen nachzuzeichnen, wie sich europäische Vorstellungen von China (sogenannte Chinabilder) innerhalb der letzten 800 Jahre veränderten. Dabei werden auch Ausschnitte aus den Schriften von Personen wie Marco Polo, Matteo Ricci, Leibniz, Voltaire, Hegel, Marx, Max Weber, Betrand Russell und Simone de Beauvoir auf Englisch abgedruckt und eingeleitet. Der Autor Kerry Brown ist Sinologe am King’s College in London, Gemma Cheng’er Deng ist Doktorandin dort.
Dieser 1985 erschienene englischsprachige Band versammelt chinesische Texte zu politischen Debatten aus den Jahren 1976 bis 1985. In der Auswahl der Texte legen die Herausgeber einen Fokus auf die Umsetzung von Politik sowie die Sichtweisen unterschiedlicher Personen. Anstatt nur auf Verlautbarungen der Parteispitze zu schauen, finden sich hier auch beispielsweise investigative Texte von Journaliast*innen oder Leserbriefe. Die Texte sind thematisch angeordnet: Theorie, Ideologie (z.B. Nachwuchsarbeit der Partei und Politikunterricht), politische Teilhabe, Bürokratie, die Entwicklung von Industrie, Handel und Landwirtschaft, Bildung, Bevölkerungspolitik sowie Literatur und Kunst. Jede thematische Einheit ist mit einer kurzen Einführung versehen. Neben den übersetzten Texten finden sich auch inhaltlich passende Karikaturen. Der Band wurde herausgegeben von John P. Burns und Stanley Rosen, ehemals Professoren für Politikwissenschaften (mit einem Fokus auf China) in Hongkong und den USA. (Jonas Schmid)
Diese englischsprachige Anthologie versammelt übersetzte englischssprachige Ausschnitte aus dem ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Es werden dabei auch verschiedene bedeutsame Genres wie historische Texte, Biographien, Steinsteleninschriften, verschiedene Formen von Essays, Reisebeschreibungen, Throneingaben und Briefe übersetzt. Die übersetzten Ausschnitte werden von Expert*innen analysiert und mit weiteren Informationen versehen. Herausgegeben wurde die Anthologie von Cai Zong-qi (蔡宗齊), einem Professor für chinesische Literatur an der US-amerikanischen Universität von Illinois. (Jonas Schmid)
Die vorliegende englischsprachige Anthologie versammelt literarische Quellen verschiedener Genre zu chinesischen Gärten in ihrer historischen Entwicklung vom ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die übersetzten Quellen sind dabei chronologisch geordnet und mit kurzen Einleitungen von Expert*innen der jeweiligen Epochen versehen. Ein Fokus des über 800 Seiten langen Werkes liegt dabei auf Quellen ab dem 14. Jahrhundert. Außerdem gibt es mehrere thematische Exkurse – beispielsweise zur Fauna, zur Repräsentation von Gärten in der Literatur oder zur Entwicklung eines berühmten Garten im Laufe der Zeit. Herausgegeben wurde die Anthologie von einer britischen Sinologin und einem neuseeländischen Sinologen, die beide zu chinesischen Gärten forschen. (Jonas Schmid)
Der vorliegende Band versammelt über 150 ins Englische übersetzte Quellen zur Geschichte der Literatur in Taiwan vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart (2005). Die Quellen bieten dabei auch einen Einblick in politische und gesellschaftliche Entwicklungen in Taiwan von der japanischen Kolonialzeit, über die Phase des Kriegsrecht bis hin zur Demokratisierung ab den 1980er-Jahren. Die Texte wurden für den vorliegenden Band neu übersetzt, sind jedoch nicht mit Anmerkungen oder Einführungen zu den Texten und ihren Verfasser*innen versehen. Herausgegeben wurde der Band von Sung-sheng Yvonne Chan, Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Texas, Michelle Ye, Professorin für Chinesisch an der UC Davis, und Ming-ju Fa, Professorin an der Chengchi Universität (Taiwan). (Jonas Schmid)
Dies ist eine überarbeitete Auflage des 1991 und 1999 erschienen Quellenbandes zur chinesischen Geschichte seit dem 17. Jahrhundert, das als Begleitband zum Überlickswerk des bekannten US-amerikanischen Sinologen Jonathan Spence erschien. Im Vergleich zu den zwei früheren Ausgaben wurde diese Ausgabe von Janet Chen, Professorin für chinesische Geschichte mit einem Fokus auf das 20. Jahrhundert an der Universität Princeton, um über 40 weitere weitere sozialgeschichtliche Quellen sowie Quellen zu Taiwan erweitert. Dabei sind teils auch manche Quellen im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben weggefallen, es lohnt sich also ein Vergleich mit einer der vorherigen Ausgaben. (Jonas Schmid)
Die vorliegende englischsprachige Anthologie in zwei Bänden versammelt Übersetzungen chinesischer Texte zu Theorie und Praxis des Übersetzens vom ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis zum Jahr 1800. Der erste Band (2014 erschienen) beginnt mit klassischen Texten von Laozi, Konfuzius und anderen Denkern aus dem ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Ein zweiter Schwerpunkt liegt dann auf Texten aus dem buddhistischen Umfeld. Der zweite Band (2017 erschienen) setzt die Anthologie im 12. Jahrhundert fort. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem 17. Jahrhundert als chinesische Gelehrte in Zusammenarbeit mit europäischen Missionaren Texte übersetzten. Herausgegeben wurde die Anthologie von Martha P.Y. Cheung (1953-2013), Professorin für Übersetzungswissenschaften an der Hong KOng Baptist University. (Jonas Schmid)
Bei diesem Buch handelt es sich um eine englischsprachige Übersetzung einer Sammlung von 84 Antworten auf eine Anzeige, die im Frühjahr 1936 in Zeitungen und Zeitschriften in ganz China geschaltet wurde und die Menschen aufforderte, zu einem Buch beizutragen, dass die Ereignisse eines einzigen, zufällig ausgewählten Tages festhalten sollte: Donnerstag, den 21. Mai 1936. Bei der Anthologie handelt es sich um eine Übersetzung von Ausschnitten des chinesischen Originals aus dem Jahre 1936, das von einer Reihe der bekanntesten chinesischen Schriftsteller ihrer Zeit herausgegeben wurde, mit Mao Dun (1896-1981) als Chefredakteur. Die Beiträge in der englischsprachigen Übersetzung sind in vier Hauptthemen gegliedert: Frauen, lokale Behörden, Volksreligion und der japanische Feind. Herausgegeben wurde der Band von Sherman Cochran, ehemals Professor für chinesische Geschichte an der Cornell University, Andrew C.K. Hsieh, emeritierter Geschichtsprofessor der Cornell University, und Janis Cochran. Die Texte wurden von den Herausgebern übersetzt und um Übersetzeranmerkungen in den Fußnoten sowie einführende Texte zu den vier Themenbereichen ergänzt.
[überarbeiten]
Um was geht es hier inhaltlich – gerne noch etwas genauer…!
Günther Debon war Sinologie Professor und gehörte zu den profiliertesten Übersetzern chinesischer Lyrik in Deutsche. Das Buch behandelt Prosa, Notizen und Quellentexte chronologisch aufgereiht vom Shijing bis zu Quellen aus dem 20. Jahrhundert. Übersetzeranmerkungen zu Quellenautor oder zur Quelle selbst sind vorhanden. Es wird Wade-Giles verwendet. (Olivia Wenzel)
Diese Anthologie versammelt deutschsprachige Übersetzungen von literarischen Werken aus und über Taiwan. Die übersetzten Ausschnitte reichen von mündlichen Überlieferungen von Ureinwohner*innen über schriftliche Aufzeichnungen chinesischer Siedler im 17. Jahrhundert über chinesisch- und japanischsprachige Texte aus der japanischen Kolonialzeit bis ins Jahr 2017. Herausgegeben wurde der Band von Thilo Diefenbach, einem deutschen Sinologen und Germanisten, der zur taiwanischen Literatur forscht.
Diese deutschsprachige Anthologie versammelt 31 übersetzte taiwanische Kurzgeschichten aus der Zeit von 1949 bis zum Jahr 2016. Herausgegeben wurde der Band von Thilo Diefenbach, einem deutschen Sinologen und Germanisten, der zur taiwanischen Literatur forscht.
Grabinschriften (muzhiming 墓誌銘), das heißt nach dem Tod einer Person verfasste Biographien, sind ein Genre der chinesischen Literatur, dem auch von Historiker*innen Beachtung geschenkt wird, finden sich hier dort auch andere Sichtweisen zur offiziellen, staatlichen Geschichtsschreibung. In dieser englischsprachigen Anthologie sind dreißig solcher Grabinschriften aus dem 2. bis zum 19. Jahrhundert unserer Zeitrechnung übersetzt, mit Anmerkungen und Einführungen zum historischen Hintergrund versehen. Die Grabinschriften bitten Einblicke in gesellschaftliche Vorstellungen und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit (wie zum Beispiel die Beziehungen zwischen Männern und Frauen). Dabei stehen auch Personen im Fokus, über die normalerweise in der Geschichtsschreibung wenig(er) Quellen vorliegen – wie beispielsweise Mägde, Kinder oder Konkubinen. Die Texte sind auch für Nicht-Expert*innen verständlich übersetzt, Leitfragen zur Besprechung und Analyse der Texte runden die Anthologie ab. Herausgegeben wurde der Band unter anderem von der US-amerikanischen Sinologin Patricia Buckley Ebrey, ehemals Professorin an der University of Washington. (Jonas Schmid)
Das Buch gibt in chronologischer Struktur einen Überblick über die Beziehungen zwischen China und Europa beginnend vor dem 13. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf der historischen Entwicklung von Chinas Beziehungen zum Westen, Russland ist dabei ausgenommen. Im Buch finden sich auch Übersetzungen von Quellen. Vor den Übersetzungen gibt es Einführungen zum historischen und politischen Kontext. Übersetzt wurde teils aus dem chinesischen Original, teils zitiert von anderen, bereits vorhandenen Übersetzungen. Wolfgang Franke war ein bedeutender Nachkriegssinologe und Professor am Lehrstuhl für Sinologie in Hamburg. Im Buch wird als Umschrift Wade-Giles benutzt. Das Buch kann online vollständig eingesehen werden unter: https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00055241_00139.html (Olivia Wenzel)
Dieser Band besteht aus 18 ins Deutsche übersetzten Kurzgeschichten chinesischer Autor*innen über das Alltagsleben in China. Daneben findet sich vor jeder dieser kleinen fiktiven Geschichten eine Beschreibung des Autors und machmal auch eine kurze Kommentierung des Textes. Die Geschichten werden in einer Einleitung von der Herausgeberin Lena Henningsen sowie Barbara Mittler (beides promovierte Sinologinnen) kommentiert. (Thilo Scheidt)
Die vorliegende englischsprachige Anthologie versammelt Texte zur japanischen Besatzung Chinas zwischen 1931 und 1945. Die übersetzten und von Expert*innen eingeführten und kommentierten Texte aus japanischen und chinesischen Quellen sind geografisch geordnet nach dem Marionettenstaat Mandschuko, Ostchina sowie Nordchina und dem Rest des Landes. Dabei kommen sowohl chinesische (von Unterstützer*innen der japanischen Besatzung wie auch von Widerständler*innen) als auch japanische Perspektiven zu politische, kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen zu Wort.
Der vorliegende Band umfasst über 200 Gedichte von über 50 chinesische Dichter*innen der Gegenwart. Die Gedichte bieten dabei auch Einblicke in politische und gesellschaftliche Fragen. Die Hälfte der Gedichte wurde neu übersetzt. Es werden kurze Einführungen zu verschiedenen Gedichtgenres angeboten. Unter den übersetzten Dichter*innen finden sich nur drei Dichterinnen.
Der vorliegende Band versammelt 16 chinesische Texte mit englischsprachigen Einführungen sowie Vokabelangaben, die laut den Herausgeberinnen charakteristisch für Chinas Entwicklung im 20. Jahrhundert sind: Von Fragen der Reform von Kultur und Gesellschaft (z.B. Frage der Ehescheidung) zu Beginn des Jahrhunderts bis hin zu Politik und Gesellschaft in den 1990er-Jahren. Ein Fokus liegt dabei auf den Debatten und Diskursen der Bildungselite. Die Herausgeberin ist Professorin für Sinologie an der Universität Oxford. (Jonas Schmid)
Der Band beschäftigt sich mit verschiedensten Themen in Bezug auf Frauen während der chinesischen Republikzeit, wie beispielsweise Bildung, Emanzipation oder das Familienbild. Er enthält insgesamt 43 kurze (meist 3-10 Seiten lange) ins Englische übersetzte Quellentexte aus der frühen Republikzeit Chinas zwischen 1916 und 1930. Diese Quellentexte sind in fünf Kapiteln thematisch geordnet. Die Einordnung der Quellentexte ist sehr umfangreich: Neben einer Einleitung von Christina Kelley Gilmartin und einem Vorwort der Herausgeberinnen finden sich am Beginn außerdem Kurzbiographien aller Autoren der nachfolgenden Quellentexte. Daneben wird jedes Kapitel von den Herausgebern thematisch in einem mehrseitigen Text eingeleitet und jeder Quellentext selbst mit einer Bermerkung zur Originalausgabe und etwaigen vorherigen Veröffentlichungen der Übersetzung versehen. Die meisten Übersetzungen sind neu, wenige bestanden bereits zuvor und wurden in diesem Sammelband erneut abgedruckt. Hua R. Lan war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Bandes am Amherst College in Massachusetts als "Assistant Professor of Chinese and Chinese Literature tätig, nachdem er zuvor an der Shanghai Shifan Daxue studiert hatte. Vanessa Fong war Doktorandin im Fach Sozialanthropologie an der Harvard Universität, nachdem sie zuvor ebenfalls am Amherst College Anthropologie studiert hatte. Heute ist sie dort Professorin für Anthropologie und Soziologie. (Thilo Scheidt)
Autor | Kategorie | Fächerbezug | Klassenstufe(n) | Lehrplan |
---|---|---|---|---|
Autor*in: Odila Schröder, Jonas Schmid Die Autor*innen und Übersetzer*innen der jeweiligen Quellen sind bei den Quellen selbst zu finden. | Kategorie: Geschichte | Fächerbezug: Geschichte | Klassenstufe(n): 5-12 | Bezug zu Lehrplänen: Neben der Verwendung im Fach Geschichte eignet sich die Arbeit mit der Zeitleiste auch, um in anderen Fächern einen Überblick über die jüngere chinesische Geschichte zu erarbeiten.
Saarland Gemeinschaftsschule Klasse 10: Die historische Entwicklung Chinas im 20. Jahrhundert beschreiben. |
Die Karikatur gibt Aufschluss über die Beziehungen zwischen China und dem Ausland um das Jahr 1900 aus einer chinesischen Perspektive.
Um das Jahr 1900 verbreiteten die in Rechtschaffenheit vereinten Milizen, im Ausland „Boxer“ genannt, ihre Ansichten über Ausländer*innen in kurzen Texten unter der Bevölkerung.
Ausschnitte aus der bekannten Fernsehserie „Flusselegie“ zeigen, wie in den späten 1980er-Jahren teilweise über Demokratie und Reformen in China gedacht wurde und welche Vorstellungen über die chinesische Kultur und Geschichte verbreitet wurden.
In einem kurz nach dessen Amtsantritt erschienen Onlineartikel verspottet ein chinesischer Schriftsteller Xi Jinping 2014 als eine schlechte Imitation von Mao Zedong und warnt vor Xis Ambitionen zum Alleinherrscher zu werden.
Dieses chinesische Gedicht wurde während der Proteste in der Volksrepublik China 2022 von einem chinesischen Studenten im Ausland verfasst. Darin werden viele Personen und Ereignisse genannt, die von staatlicher Seite verfolgt oder verschwiegen werden.
Brief an den Vorsitzenden Mao mit Forderungen zur Reform des schulischen Prüfungssystems, verfasst von Schülerinnen zu Beginn der Kulturrevolution.
Der Historiker Rong Xinjiang 荣新江 (1960- ) beschreibt den urbanen Wandel in der Tang-zeitlichen (617-907) chinesische Hauptstadt Chang’an 長安. Dort entstanden neue öffentliche Räumen für die Bevölkerung.
In einer Rede auf der “Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes” verkündete Mao Zedong als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas am 21. September 1949 die bevorstehende Gründung der Volksrepublik China.
In diesem 2013 von ausländischen Medien veröffentlichten Dokument nennt die Führung der Kommunistischen Partei Chinas „Beachtenswerte Probleme im Bereich der Ideologie“ zu denen vor allem ausländische Werte zählen.
Der Vertrag von Nanjing beendete den Opiumkrieg (1839-1842) zwischen Großbritannien und der Qing-Dynastie. Auf diesen Vertrag folgte eine Reihe weiterer mit Waffengewalt erzwungener Verträge zwischen China und ausländischen Staaten. Was stand eigentlich im Vertrag von Nanjing?
Die Reform- und Öffnungspolitik ab 1978 fand vor dem Hintergrund reger Debatten innerhalb der KPCh-Führung statt. Der einflussreiche Parteipolitiker Chen Yun 陈云 (1905-1995) äußerte sich 1982 kritisch gegenüber einer allzu weitgehenden wirtschaftlichen Liberalisierung.
Dieser Zeitungsartikel gibt einen Einblick in Chinas außenpolitische Positionierung während des Kalten Krieges am Beispiel der Atombombe.
Der chinesische Gelehrte Yan Fu kritisiert nach der Besetzung Qingdaos durch deutsche Truppen 1897 in einer chinesischen Zeitung das deutsche Vorgehen.
Eine britische Zeitung veröffentlicht 1900 einen Text, in dem sich ein in London lebender Chinese zu den „Boxern“ äußert, die seit 1899 in Nordchina gegen Ausländer*innen und chinesische Christ*innen vorgingen.
In der „Resolution über einige Fragen in unserer Parteigeschichte seit Gründung der Volksrepublik China“ aus dem Jahr 1981 blickt die Parteiführung nach dem Tod von Mao Zedong auf die Zeit seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 zurück.
2 Lernmodule
Wir verwenden Cookies, um wichtige Nutzungsdaten zu erfassen und die Funktionalität unserer Website zu verbessern. Um größtmöglichen Datenschutz zu gewährleisten, anonymisieren wir Ihre IP-Adressen. Die gesammelten Daten helfen uns, die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren und unsere Inhalte gezielt an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit in unserer Datenschutzerklärung ändern und deaktivieren.