Chinas Neue Seidenstraßen-Initiative
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Lerneinheit 1: Mediale Illustrationen der Neuen Seidenstraßen-Initiative in China und Deutschland2 Materialien|1 Aufgabe
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Lerneinheit 2: Grundwissen „Die Neue Seidenstraßen-Initiative“2 Materialien
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Lerneinheit 3: Verschiedene Perspektiven auf die Neue Seidenstraßen-Initiative3 Materialien|1 Aufgabe
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M3.1: Chinesische Perspektive auf die Neue Seidenstraße
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M3.2: Europäische Perspektive auf die Neue Seidenstraße: „Warum China eine neue Seidenstraße baut“, Neue Züricher Zeitung (Video)
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M3.3: Afrikanische Perspektive auf die Neue Seidenstraßen: „Madaraka-Express Eisenbahn zwischen Nairobi und Mombasa“, Deutsche Welle (Video)
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M3.1: Chinesische Perspektive auf die Neue Seidenstraße
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Ergänzende Materialien
M3.3: Afrikanische Perspektive auf die Neue Seidenstraßen: „Madaraka-Express Eisenbahn zwischen Nairobi und Mombasa“, Deutsche Welle (Video)
Marina Rudyak 03.08.2021
M3.3: Afrikanische Perspektive auf die Neue Seidenstraßen-Initiative: „Madaraka-Express Eisenbahn zwischen Nairobi und Mombasa“, Deutsche Welle (Video)
Der Madaraka Express in Kenia: Stolz einer ganzen Nation – finanziert, gebaut und betrieben von China und Teil der Neuen Seidenstraße. Es ist das größte und teuerste Infrastrukturprojekt Kenias. Dafür hat sich Kenia hoch bei China verschuldet. Doch kenianische Unternehmer sagen, die Eisenbahn ist gut für die Wirtschaft.
Zur Einsicht detaillierter Quellenangaben sowie weiterführender Informationen und Literaturhinweise zum Material besuchen Sie bitte die Plattform ChinaPerspektiven. [https://www.china-schul-akademie.de/materialien/m-nsi-m3-3]
Weiterführende Informationen
Autor | Titel | Quelle | Datum | Rechte | Dauer | Inhalt | Einordnung |
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Autor*in: Deutsche Welle | Titel: Made in Germany: Fahrt ins Ungewisse? Chinesische Bahnstrecken in Afrika | Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=UjvHioesnKo | Datum: 23.03.2019 | Rechte: Deutsche Welle | Dauer: 3:18 Min. | Inhalt: Das Video des deutschen Auslandsrundfunksenders „Deutsche Welle“ berichtet über die kenianische Eisenbahn „Madaraka-Express“, die zwischen der Hauptstadt Nairobi und der Hafenstadt Mombasa verkehrt. Mit 3,8 Mrd. US-Dollar ist die Eisenbahn das teuerste Infrastrukturprojekt der kenianischen Geschichte. Sie wurde zu 90% mit Krediten der staatlichen chinesischen Entwicklungsbank Eximbank finanziert, die in Zukunft zurückgezahlt werden müssen. Wie blicken Kenianerinnen und Kenianer darauf? Um das herauszufinden, interviewt die Reporterin der Deutschen Welle, Edith Kimani, Passagier*innen und Geschäftsleute. „Für uns bedeutet eine schnelle Fahrt, dass sich das Business auch beschleunigt“, sagt ein interviewter Geschäftsmann im Zug. Dieser Aussage stellt die Reporterin in ihrer Einordnung die hohe Verschuldung entgegen, die von der Bevölkerung oft ausgeblendet wird: „Was sollen wir machen? Wir werden nicht in die Entscheidungen eingebunden, wir können nur die Fahrt genießen“, sagt ein anderer interviewter Passagier. Insgesamt, so zeigt das Video, schätzen die Kenianer*innen die chinesischen Investitionen in ihre Infrastruktur. | Einordnung: Die Vereinbarung über den Bau der Madaraka-Express Eisenbahnlinie wurde im Mai 2014 unterzeichnet, der Bau 2017 fertiggestellt. Ursprünglich hatte Kenia die Weltbank für die Finanzierung der Eisenbahn angefragt, was von der Weltbank nach einer Kosten-Nutzen-Analyse in 2013 abgelehnt wurde. Für China ist die Eisenbahn mit ihrem Hafenanschluss jedoch eine Art Tor zu Ost- und Zentralafrika. Denn darüber können Waren aus dem Mombasa Hafen nach Nairobi gelangen und von dort aus weiter in andere Länder transportiert werden. Seit dem Bau sind die Handelsströme aus China massiv gestiegen. Das erklärt, warum China ein Interesse an dem Bau der Eisenbahn hatte.
Auch wenn das Video einen positiven Blick der kenianischen Bevölkerung auf die Eisenbahn skizziert, wurde sie innerhalb der kenianischen Gesellschaft durchaus kontrovers diskutiert. Die vorgebrachten Kritikpunkte sind typisch für chinesische Megaprojekte: Es geht um die wirtschaftliche Tragfähigkeit, die Kosten, die Schuldentragfähigkeit des Landes, aber auch Korruption und undurchsichtige Vertrags- und Finanzierungsvereinbarungen. Während des Baus gab es Beschwerden aus der Bevölkerung wegen mangelnder Entschädigungen für enteignetes Land, Umweltschäden und Import von Arbeitskräften und Materialien aus China. Studien, die auf Interviews und Feldforschung basieren, wie z.B. eine Studie der Chinawissenschaftler*innen Uwe Wissenbach und Yuan Wang (Wissenbach ist zudem ein EU-Diplomat) sehen die Verantwortung eher beim kenianischen Staat: Dieser hätte es versäumt, die verschiedenen Teile der kenianischen Gesellschaft in den Planungs- und Bauprozess miteinzubeziehen und ihre zentralen Anliegen als Bedingungen an die chinesische Seite weiterzugeben (Wssenbach und Wang 2017). (Marina Rudyak, 24.06.2021) Verwendete Literatur
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Wissenbach, Uwe und Yuan Wang. 2017. African politics meets Chinese engineers: The Chinese-built Standard Gauge Railway Project in Kenya and East Africa. SAIS-CARI Working Paper, Nr. 13 (Juni). https://static1.squarespace.com/static/5652847de4b033f56d2bdc29/t/594d739f3e00bed37482d4fe/1498248096443/SGR+v4.pdf. Zitieren
Die meisten der in unserer Untersuchung angesprochenen Themen, von der Auftragsvergabe bis zu den Bauprozessen, liegen in der Verantwortung der kenianischen Akteure. Dies widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass China für viele der Probleme in Kenia und anderen afrikanischen Ländern verantwortlich ist oder sie bestenfalls ignoriert. Die chinesischen Auftragnehmer wie die CRBC, deren wirtschaftliche und politische Interessen von der politischen Führung Chinas geschützt werden, orientierten sich an den Prioritäten, die vom kenianischen Präsidenten - dem "Eigentümer" des Projekts - festgelegt wurden. Viele Probleme, die wir bei unseren Recherchen identifiziert haben, wären möglicherweise anders gelöst worden, wenn die "Eigentümerschaft" des SGR auf ein breiteres Spektrum der kenianischen Gesellschaft ausgedehnt oder wenn die kenianische Gesellschaft in Konsultationsprozesse einbezogen worden wäre. [Originaltext] Most of these issues addressed in our research, from the contracting to the construction processes, are a matter for the Kenyan actors. This contradicts a widespread assumption that China is responsible for causing, or at best ignoring, many of the problems in Kenya and other African countries. The Chinese contractors, like the CRBC, whose commercial and political interests are protected by Chinese political leaders, aligned themselves with the priorities that were defined by Kenya’s President – the “owner” of the project. Many issues we identified in our research may have been dealt with differently if the “ownership” of the SGR had been extended to or consulted with a broader spectrum of Kenyan society. |