
Aljazeera – China
Aljazeera ist eine internationale Mediengruppe mit Sitz in Doha, der Hauptstadt von Katar. In einigen arabischen Ländern wie Ägypten, UAE und Saud…
Wie berichten deutsch- und englischsprachige Medien weltweit über China? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es in der Berichterstattung? Bei der Vielzahl der Medienkanäle und Medien, über die wir Nachrichten zu China erhalten, fällt es manchmal schwer den Überblick zu behalten: Wer schreibt hier über China? Welche Wertungen schwingen dabei mit? Die Linkliste der China-Schul-Akademie bietet mit Hintergrundinformationen zu verschiedenen Medien Orientierung im Dschungel der China-Berichterstattung. Das Modul lädt anhand der Linkliste zu einem kritischen Blick auf die deutsch- und englischsprachige Medienberichterstattung zu China und den eigenen Medienkonsum ein.
Medienberichterstattung beeinflusst und prägt die Sichtweise auf andere Länder und ihre Bewohner*innen. Immer wieder beschäftigen sich daher Wissenschaftler*innen mit der Frage, welche Bilder und Bewertungen in den Medien über andere Länder – wie beispielsweise die Volksrepublik China – vermittelt werden. Oft ist dabei von sogenannten Bildern beziehungsweise Images (oder Frames) die Rede: Diese entstehen, wenn verschiedene Medien (wie beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehsendungen oder Onlinemedien) in ähnlicher oder teils gleicher Form, was Sprache oder Bewertungen angeht, über einen Gegenstand berichten. Diese Beschreibungen des Gegenstandes (zum Beispiel eines Landes und seiner Bevölkerung) werden durch die häufige Wiederverwendung als „normal“ verstanden und weiter perpetuiert – nicht nur von den Medien (Vogel 2017, 49; Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 3).
Im Folgenden wird ein Überblick über die bisherige Forschung zu Chinabildern in Deutschland und dem Zusammenhang zwischen Medienberichterstattung und Chinabildern gegeben. Trotz aller Kritik, die auch aus wissenschaftlicher Sicht teils an der deutschen Medienberichterstattung zu China geäußert wird, ist es sicherlich sinnvoll, sich selbst einen Eindruck von der Vielfalt der Medienberichterstattung und der Chinabilder darin zu verschaffen: Hierbei hilft unsere Linkliste, in der wir Hintergrundinformationen zu Medien und ihrer Chinaberichterstattung aufgeführt haben.
Chinabilder in Deutschland
Die Wahrnehmung Chinas in Deutschland – die Chinabilder von Deutschen also – wurden in der Huawei-Studie aus dem Jahr 2016 abgefragt (Nosselt, Schüller und Schüler-Zhou 2016). (Diese Studie wurde von der Firma Huawei 华为 aus der Volksrepublik China in Auftrag gegeben und vom GIGA German Institute of Global and Area Studies, der Universität Duisburg-Essen und dem TNS Emnid durchgeführt.) Dabei wurden 1.001 im Herbst 2015 befragte Deutsche nach ihren Spontanassoziationen zu China gefragt: Neben neutralen Gedankenverbindungen zu wirtschaftlicher Stärke (34% der Befragten) oder einer großen Bevölkerung (16%) wurden darüber hinaus vor allem negative Aspekte wie Menschenrechtsmissachtung (14%), Diebstahl von Ideen (11%), Billigprodukte von minderer Qualität (10%) oder wenig Umweltschutz (7%) genannt (Nosselt, Schüller und Schüler-Zhou 2016, 26). Auch eine andere Studie, die anhand von deutschen Medienberichten der Jahre 2000 bis 2013 untersuchte, welche stereotypen Vorstellungen über China dem Durchschnittsdeutschen in den Medien zugeschrieben werden, kam zu dem Ergebnis, dass dies vor allem negative Vorstellungen seien (Vogel 2017). Eine Abfrage von Chinabildern von 1010 Schüler*innen an 34 Gymnasien in 15 Bundesländern zeigte ähnliche Assoziationen wie die der in der Huawei-Studie befragten Erwachsenen (Langner 2004).
Da überrascht es wenig, dass nur 24% der 2015 in der Huawei-Studie befragten Deutschen China positiv sahen (Nosselt, Schüller und Schüler-Zhou 2016, 58). Waren damals 43% der Befragten unsicher, ob sie China positiv oder negativ betrachteten, ist die Lage mittlerweile eindeutig: Laut einer Umfrage des amerikanischen nichtstaatlichen Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center sahen im Frühjahr 2022 74% der befragten Deutschen China negativ. Deutschland ist damit nicht allein: In allen großen Staaten des globalen Nordens wird China in der Bevölkerung mehrheitlich negativ gesehen (Silver, Huang und Clancy 2022). Eine Umfrage des europäischen Thinktanks European Council on Foreign Relations im April 2023 in 11 EU-Mitgliedsstaaten (Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien, Schweden und Ungarn) hat dies nochmals bestätigt: Von den über 3.000 befragten Deutschen sahen 16% China als Feind und 32% China als Rivalen (Puglierin und Zerka 2023, 5).
Vonseiten des Staates und der Partei in der Volksrepublik China wird für dieses negative Chinabild in Deutschland, aber auch im ‚westlichen‘ Ausland allgemein, die kritische Medienberichterstattung verantwortlich gemacht (Hansen 2008; Thimm u.a. 2014, 55). Und auch in Deutschland gibt es Stimmen, die die Berichterstattung über China als nicht neutral und die Einstellungen zu China beeinflussend bewerten (Thimm u.a. 2014, 53-55). Doch sind in Deutschland verbreitete Chinabilder tatsächlich auf die Medienberichterstattung zurückzuführen? Der Beweis für einen direkten Zusammenhang ist kaum möglich, da die Wirkungen von Medien unterschiedlich, komplex und in der Forschung kaum empirisch nachzuweisen sind (Schweiger 2013, 27). Dennoch kann man sich einen Eindruck verschaffen, weil Wissenschaftler*innen in unterschiedlichen Studien die deutsche Medienberichterstattung zu China analysiert haben.
Empirische Studien zur Chinaberichterstattung
In Deutschland selbst sind seit 2010 fünf größere Studien erschienen, die durch ein Korpus von mehreren Zeitschriften versuchen, ein umfassenderes Bild der Chinaberichterstattung deutscher Medien zu geben. Diese Studien werden in den Forschungsperspektiven des Moduls „China in den Medien – Arbeit mit der Linkliste“ ausführlicher vorgestellt.
Übergreifend wurde in diesen Studien festgestellt, dass in der Chinaberichterstattung ein geringer Fokus auf gesellschaftlichen und kulturellen Themen und stattdessen eher auf Politik und Wirtschaft liegt (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 13, 18; Jia/Leutner/Xiao 2021, 17; Richter/Gebauer 2010, 43-78; Thimm u.a. 2014, 23; Vogel/Jia 2017, 9) – was jedoch ein Phänomen der Auslandsberichterstattung allgemein ist (Bieber 2011, 34; Richter/Gebauer 2010, 44). (Neuere journalistische Angebote wie der ChinaTable berichten auch verstärkt über Forschung und Technologie sowie gesellschaftliche Entwicklungen.)
In mehreren der Studien wird auch hervorgehoben, dass China sehr monolithisch als eine Einheit dargestellt wird und chinesische Stimmen in der Berichterstattung wenig vorkommen (Jia/Leutner/Xiao 2021, 8; Richter/Gebauer 2010, 16; Thimm u.a. 2014, 38). In einzelnen Studien wurde der Berichterstattung auch vorgeworfen, existierende Stereotype (wie beispielsweise China als „Billigproduzent“ oder als „attraktiver Wachstumsmarkt“) zu stärken (Richter/Gebauer 2010, 10) und wenig differenziert, hauptsächlich von deutschen Interessen bestimmt und anhand deutscher beziehungsweise ‚westlicher‘ Wertmaßstäbe bewertend zu berichten (Jia/Leutner/Xiao 2021, 7-8). (Projekte wie Echowall oder ChinaSpektrum versuchen verschiedene chinesische Stimmen einem deutschen Publikum näherzubringen.)
In mehreren Studien wurde auch untersucht, welche Wertungen in der Berichterstattung zu China verbreitet werden. Im Themenfeld Wirtschaft und auch in den Themenfeldern Kunst, Kultur, Sport, Reisen sowie Wissenschaft und Technik werde neutral bis positiv berichtet (Nosselt/Schüller/Schüler-Zhou 2016, 40, 114, 160; Thimm u.a. 2014, 37-39). bei gesellschaftlichen Fragen wie „Arbeit und Soziales“ oder die Medienlandschaft in China hingegen eher neutral bis negativ. Die negative Bewertung war in Artikeln zum Themenfeld „Politik und Staat“ am höchsten – aber nichtsdestotrotz war die Mehrzahl der Artikel neutral (Nosselt/Schüller/Schüler-Zhou 2016, 40, 114, 160; Thimm u.a. 2014, 37-39).
Laut den Autor*innen einer Studie von 2021 waren unter den untersuchten Berichten aus der ersten Jahreshälfte 2020 im Themenfeld Innenpolitik knapp 90 Prozent und im Themenfeld Internationale Beziehungen knapp 70% kritisch oder sehr kritisch gegenüber der Volksrepublik China (Jia/Leutner/Xiao 2021, 22, 27). Wie kam es zu dieser Veränderung? Eine Studie von 2022 untersuchte die deutsche Medienberichterstattung von 2000 bis 2019 und vermutet, dass sich die Darstellung Chinas um die Jahre 2016/2017 herum wesentlich änderte: Von der Darstellung von China hauptsächlich als Partner hin zu einem Wettbewerber Deutschlands (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 16–18). Mögliche Gründe für diesen Wandel sind Debatten in Politik und Gesellschaft damals über die Übernahme deutscher Firmen durch chinesische Firmen oder den Machtzuwachs von Xi Jinping.
Die Rolle von China-Korrespondent*innen
Auch auf strukturelle Faktoren der Medienberichterstattung wird in den Studien eingegangen: Eine besonders wichtige Rolle spielen die knapp ein Dutzend Korrespondent*innen deutschsprachiger Medien in der Volksrepublik China, die die Mehrzahl der Artikel, die sich ausführlich mit China beschäftigen, schreiben (Thimm u.a. 2014, 37-40; Richter/Gebauer 2010, 81-84; Jia/Leutner/Xiao 2021, 30). Bei Themen mit stärkerem Deutschlandbezug spielen diese Korrespondent*innen jedoch eine untergeordnete Rolle und in Deutschland ansässige Autor*innen oder Redakteure schreiben diese Artikel meist (Jia/Leutner/Xiao 2021, 53). Im Gegensatz zu den China-Korrespondent*innen kennen sich diese Autor*innen und Redakteur*innen meist nicht gut mit China aus und können kein Chinesisch (Thimm 2017, 42).
Im Vergleich zur Anzahl der Korrespondent*innen in anderen Staaten wie zum Beispiel den USA ist die Anzahl deutscher Korrespondent*innen in der Volksrepublik China außerdem vergleichsweise gering (Thimm 2017, 40). Die Berichterstattung englischsprachiger Medien wird daher auch aufgrund der höheren Anzahl an Korrespondent*innen als ausführlicher und detaillierter eingeschätzt (Thimm 2017, 42). Allerdings stehen sowohl Printmedien in Deutschland als auch im (englischsprachigen) Ausland unter Druck, Kosten zu senken – die Zahl von Auslandskorrespondent*innen ging in den letzten Jahren zurück (Vogel 2017, 68).
Auch haben sich die Arbeitsbedingungen für Journalist*innen in China in den letzten Jahren verschlechtert – wie beispielsweise aus dem Bericht der Vereinigung ausländischer Korrespondent*innen in China (The Foreign Correspondents’ Club of China) 2022 hervorgeht (Foreign Correspondents’ Club of China 2022). Dabei wurden im Dezember 2021 127 in der Volksrepublik China arbeitende ausländische Korrespondent*innen befragt. 99% der Befragten gaben an, dass ihre Arbeitssituation in der Volksrepublik China nicht internationalen Standards entspreche, 62% gaben an, dass sie mindestens einmal durch Polizei oder Beamte in ihrer Arbeit behindert wurden und mehr als ein Viertel gab an, dass die von ihnen interviewten chinesischen Personen mehrmals von der Polizei vorgeladen oder eingesperrt wurden. Eine seit Covid-19 strikter gewordene Visavergabe und Misstrauen bis hin zu Beleidigungen erschweren die Arbeit ausländischer Journalist*innen in der Volksrepublik China (Davidson 2022).
Noch stärker unter Druck gesetzt werden Chines*innen, die für ausländische Medien arbeiten. Dies betrifft im Falle deutscher Medien vor allem die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF. Denn im Gegensatz zu den Korrespondent*innen der Printmedien, die oft sehr gut Chinesisch können oder Sinologie studiert haben, können die ARD- und ZDF-Korrespondent*innen kaum oder kein Chinesisch. Sie arbeiten dabei mit chinesischen Nachrichtenassistent*innen zusammen, deren Arbeit in den deutschen Fernsehbeiträgen selten bis gar nicht erwähnt wird. Diese befristeten Leiharbeiter*innen müssen außerdem über staatliche Organisationen der Volksrepublik China angestellt werden und werden nach einigen Jahren von der deutschen Seite nicht selten entlassen, um Festanstellungen zu vermeiden (Feldwisch-Drentrup 2021a).
Stereotype Darstellungen
Auch gibt es in der deutschsprachigen Medienlandschaft wenig Stimmen der in Deutschland lebenden chinesischen Diaspora (Thimm u.a. 2014, 79). Dies ist womöglich einer der Gründe, warum in den deutschen Medien im Zusammenhang mit der Berichterstattung zu Covid-19 auch wiederholt stereotype und rassistische Darstellungen auftauchten – wie korientation e.V., ein Netzwerk von asiatischen Deutschen und Asiat*innen mit dem Lebensmittelpunkt Deutschland, in einer Sammlung von problematischen Medienberichten feststellt (korientation 2020–2021). Dabei spielen nicht nur die Medienberichte in Form von Texten eine Rolle, sondern auch die Bilder, die diese Berichte illustrieren und unsere Vorstellungen von China prägen. Beliebte und oft verwendete Symbole sowohl im englischsprachigen Raum als auch in deutschen Medien (Beispiel: Titelcover des Magazins Spiegel) sind die Farbe Rot oder ein gefährlich dargestellter Drache (Lee/Li 2022; Thimm u.a. 2014, 46). Diese Darstellung schließt an ältere Vorstellungen von einer „roten Gefahr“ an und stellt China und die Chinesen als eine homogene, einheitliche Masse da. Oft werden Berichte auch durch Bilder des Staatschefs Xi Jinping oder von anderen Politikern illustriert (Lee/Li 2022; Thimm u.a. 2014, 45) – auch hier wird die chinesische Bevölkerung als einheitliche Masse im Griff der Kommunistischen Partei dargestellt und somit die realen Komplexitäten von Politik und Gesellschaft und darin widerstreitenden Meinungen verdeckt.
Staatliche Propaganda aus der Volksrepublik China
Neben deutsch- und englischsprachigen Medien, die über China berichten, gibt es auch staatliche Medien aus der Volksrepublik China, die teils auf Deutsch, teils auf Englisch für ein deutsches Publikum berichten. Unter Xi Jinping (regiert seit 2012) wurde der Berichterstattung im Ausland größere Bedeutung beigemessen. Bereits 2013 forderte Xi in einer Rede, „Chinas Geschichte gut zu erzählen“ (jianghao Zhongguo gushi 讲好中国故事). 2016 wurde beispielsweise das China Global Television Network (CGTN) gegründet, um der ans Ausland gerichteten chinesischen Berichterstattung eine neue Struktur zu geben. Bei seinem Besuch in der Zentrale von CGTN 2016 forderte Xi von den Journalist*innen Loyalität gegenüber der Kommunistischen Partei und 2017 hielt er chinesische Journalist*innen erneut dazu an, ein positives Bild der Volksrepublik China zu vermitteln (Varrall 2020). Ausländische Expert*innen haben auf die Probleme innerhalb des Systems CGTN verwiesen, die dazu führen, dass die Vermittlung von positiven Botschaften über die Volksrepublik China bis jetzt im Ausland wenig Wirkung zeigt (Varrall 2020). Gleichzeitig zeigen Aussagen chinesischer Staatsmedien, dass am Ziel, die chinesische Diskursmacht (huayuquan 话语权) im Ausland zu erhöhen, weiterhin festgehalten wird (Gering 2022).
Auch in deutschen Medien finden sich daher teils Beiträge von Staatsmedien aus der Volksrepublik China: Werbung in Printmedien wie Handelsblatt und FAZ (Feldwisch-Drentrup 2021c) oder Fernsehsendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Zusammenarbeit mit chinesischen Staatsmedien (Deuber 2020; Feldwisch-Drentrup 2019; Feldwisch-Drentrup 2020; Feldwisch-Drentrup 2021b; Feldwisch-Drentrup 2021d).
Jonas Schmid, 06.10.2022 (aktualisiert am 26.06.203)
Verwendetet Literatur
Der folgende Text stellt fünf empirische Studien, die sich ausführlicher mit der Frage beschäftigt haben, wie in deutschen Medien über die Volksrepublik China berichtet wird, genauer vor und liefert so einen Einblick in die Forschung zur deutschen China-Berichterstattung.
In ihrer Forschung greifen die Wissenschaftler*innen, die oft aus unterschiedlichen Fachdisziplinen oder Fachgebieten (teils aus der Sinologie, teils aus den Medienwissenschaften) stammen, auf unterschiedliche Methoden zurück (Vogel /Jia 2017, 9). Das meiste Interesse zieht dabei vor allem die mediale Darstellung von Politik und Wirtschaft Chinas auf sich, während weniger zur Darstellung von kulturellen und gesellschaftlichen Themen geforscht wird (Vogel/Jia 2017, 9) – einen guten Überblick über die bestehende Forschung zu deutschen China-Bildern von den 1980er-Jahren bis 2016 bieten Vogel/Jia (2017). Auch einige chinesische Wissenschaftler*innen (meist Germanist*innen) haben sich mit deutschen Chinabildern und der Chinaberichterstattung in deutschen Medien beschäftigt (Vogel/Jia 2007, 12-13) – dabei jedoch meist nur auf einzelne Medien bezogen.
In Deutschland selbst sind seit 2010 fünf umfassendere Studien erschienen, die durch ein Korpus von mehreren verschiedenen Zeitschriften versuchen ein umfassenderes Bild der Chinaberichterstattung deutscher Medien zu geben.
Richter/Gebauer 2010
Eine 2010 veröffentlichte Studie zur China-Berichterstattung, die von der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegeben wurde (Richter/Gebauer 2010), hat die Berichterstattung von FAZ, SZ, taz, Spiegel, Focus, Zeit sowie der Tagesschau und weiteren TV-Formaten von ARD und ZDF zu China im Jahr 2008 – insgesamt knapp 8.766 Berichte, die China erwähnten – ausgewertet (Richter/Gebauer 2010, 31-41). Die Autor*innen schreiben, dass knapp die Hälfte der Berichte China nur nennt, ohne sich detaillierter mit China auseinanderzusetzen. Diese Berichte würden daher vor allem „existierende Stereotype“ (als Beispiele, die stark an die in der Huawei-Studie geläufigen Chinabilder erinnern, werden genannt: China als ‚Klimasünder‘, als ‚Billigproduzent‘ oder als ‚attraktiver Wachstumsmarkt‘) weiterverbreiten (Richter/Gebauer 2010, 10). Die knapp 4.000 Berichte, die sich ausführlicher mit China beschäftigen und von denen knapp ein Fünftel von deutschen Korrespondent*innen in der Volksrepublik China stammt, berichten allerdings differenzierter über China und liefern laut den Autor*innen unterschiedliche Perspektiven auf die gleichen Themen. Die meisten Berichte befassen sich mit den Themen Innenpolitik (25%), Olympia (22%), Internationales (12%), Wirtschaft (15%) sowie Kultur und Gesellschaft (9%) (Richter/Gebauer 2010, 43-78). Die Autor*innen bemängeln allgemein, dass über Gesellschaft (Soziales) sowie Bildung, Wissenschaft und Technik zu wenig berichtet werde; dass China meist monolithisch dargestellt werde und innerchinesische Debatten oder Akteure (z.B. chinesische Intellektuelle) kaum erwähnt werden; und dass die Berichterstattung vor allem über Konflikte (wie z.B. Tibet) berichtet (Richter/Gebauer 2010, 15–17). Eine andere Studie, die ebenfalls die deutsche Berichterstattung 2008 untersuchte, kommt zu einem ähnlichen Fazit (Bieber 2011, 107–109).
Thimm u.a. 2014
Eine 2014 veröffentlichte Studie zur Wahrnehmung Chinas in Deutschland, die von der Medienwissenschaftlerin Caja Thimm (Universität Bonn) herausgegeben und von der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik finanziert wurde, untersucht ebenfalls die Medienberichterstattung zu China (Thimm u.a. 2014, 19-42). Die Untersuchung der Medienberichterstattung zu China im Jahr 2012 in acht deutschen Printmedien (SZ, Welt, taz Zeit, Spiegel, Focus, Stern, FAZ) stützte dabei die Ergebnisse der Studie von Richter/Gebauer 2010: Auch Thimm u.a. (2014, 20-21) sahen eine oft stereotype Darstellung Chinas sowie ein monolithisches Bild: In den untersuchten Artikeln war meist allgemein von China als Akteur die Rede (Thimm u.a. 2014, 38). Gleichzeitig wurden auch 2014 verschiedene Themenfelder in der Berichterstattung abgedeckt: Am meisten vertreten (mit über hundert ausführlichen Artikeln) waren die Themenfelder Wirtschaft, Innenpolitik, Internationales, aber auch Soziales sowie Kultur & Gesellschaft (Thimm u.a. 2014, 23). Der Anteil der Artikel, die sich ausführlich mit China auseinandersetzten lag jedoch im Vergleich zu 2008 anteilig und in absoluten Zahlen niedriger (Thimm u.a. 2014, 20) – was darauf schließen lässt, dass 2008 wegen Olympia deutlich mehr über China in deutschen Medien berichtet wurde. Gleichzeitig wurden auch der Ton der sich ausführlich mit China beschäftigenden Artikel beziehungsweise die darin vorkommenden Wertungen analysiert: Über die chinesische Wirtschaft wurde weitestgehend neutral berichtet, neutral bis positiv über Themenfelder wie Kunst, Sport, Wissenschaft und Technik sowie Reisen. In Themenfeldern wie Tibet, Innenpolitik, Umwelt und Gesundheit, Soziales sowie Kultur und Gesellschaft war hingegen mehr als ein Drittel der untersuchten Artikel negativ (Thimm u.a. 2014, 37-39). Die Autor*innen schlussfolgerten daher: „Das China-Bild ist dabei nicht eindeutig positiv oder negativ, sondern die Bewertung ist stark vom jeweiligen Themenkomplex abhängig.“ (Thimm u.a. 2014, 41)
Huawei-Studie 2016
Auch in der Huawei-Studie 2016 (Nosselt/Schüller/Schüler-Zhou 2016) wurde eine Medienanalyse vorgenommen. Dabei wurden im Zeitraum Juli 2014 bis Juni 2015 insgesamt 1.582 Artikel aus Bild, taz, Spiegel, Welt, Zeit, Focus, FAZ, FR, Handelsblatt, SZ und Stern ebenfalls auf ihre Tonalität bzw. Bewertung hin analysiert. Im Themenfeld „Wirtschaft und Innovation“ wurden die untersuchten Artikel fast alle als neutral mit nur vereinzelten positiven oder negativen Bewertungen eingestuft, bei Berichten über kulturelle Themen neutral bis positiv, bei gesellschaftlichen Fragen wie „Arbeit und Soziales“ oder die Medienlandschaft in China hingegen eher neutral bis negativ. Die negative Bewertung war in Artikeln zum Themenfeld „Politik und Staat“ am höchsten – aber trotzdem wurde die Mehrzahl der Artikel als neutral eingestuft (Nosselt/Schüller/Schüler-Zhou 2016, 40, 114, 160).
Jia/Leutner/Xiao 2021
Die Ergebnisse einer 2021 von der der Partei „Die Linke“ nahestehenden Rosa-Luxemburg-Stiftung herausgegebene Studie sehen die deutsche China-Berichterstattung hingegen deutlich kritischer (Jia/Leutner/Xiao 2021). Die Autor*innen – Sinolog*innen und keine Medienwissenschaftlter*innen – untersuchten über 700 Artikel aus sieben deutschen Printmedien (Spiegel, Tagesspiegel, Tageszeitung, Wochenzeitung, Zeit, Handelsblatt, SZ, taz), die im Zeitraum von Januar bis August 2020 die Stichworte China und Covid erwähnten. Trotz dieses engeren zeitlichen und inhaltlichen Rahmens im Vergleich zu den vorhergehenden Studien zeigte sich auch hier was die in den Medien behandelten Themenfelder angeht ein ähnliches Bild: Wegen Covid-19 war das Themenfeld Medizin & Gesundheit am stärksten vertreten (24% der analysierten Artikel), darauf folgten Wirtschaft und Technologie (21%), Internationale Beziehungen (20%), Deutsch-chinesische Beziehungen (16%) und Innenpolitik (14%) – wie in anderen Studien auch bereits festgestellt, waren Kultur, Wissenschaft und Alltagsleben in den Medienberichten wenig vertreten (Jia/Leutner/Xiao 2021, 17).
Laut den Autor*innen waren knapp 90 Prozent der Berichte im Themenfeld Innenpolitik kritisch oder sehr kritisch gegenüber der Volksrepublik China (Jia/Leutner/Xiao 2021, 22). Auch die Mehrheit (68%) der untersuchten Artikel im Themenfeld Internationale Beziehungen sei kritisch (Jia/Leutner/Xiao 2021, 27) – wohingegen die Mehrheit der Berichte im Themenfeld deutsch-chinesische Beziehungen (56%) neutral sei (Jia/Leutner/Xiao 2021, 25).
In vier detaillierteren Analysen zu China und Covid-19, Chinas politischem System, der deutschen Chinapolitik sowie „China und die Weltordnung“ gelangten die Autor*innen der Studie zu der Schlussfolgerung, dass die Themenagenda wenig differenziert, hauptsächlich von deutschen Interessen bestimmt und anhand deutscher beziehungsweise ‚westlicher‘ Wertmaßstäbe bewertet werden (Jia/Leutner/Xiao 2021, 7-8).
Nach der Veröffentlichung geriet die Studie jedoch auch in die Kritik: So gehe sie bei allen Vorwürfen nicht darauf ein, dass sich das Arbeitsumfeld für (ausländische) Journalist*innen in der Volksrepublik China in den letzten Jahren stark verschlechtert habe (Grzanna 2021; Hansen 2021). Es wurde außerdem kritisiert, dass angesichts der politischen Entwicklungen unter Xi Jinping in den letzten Jahren eine kritischere Berichterstattung über die Volksrepublik China notwendig sei, da die Medien sonst an der Realität in China vorbei berichten würden (Fulda 2022). Von der Medienwissenschaftlerin Lena Marie Hufnagel wurde die Studie als methodisch solide durchgeführt bezeichnet, allerdings würde ein Referenzpunkt fehlen: Wird über die VR China kritischer berichtet als über andere Staaten? (Grzanna 2021) Der Vorwurf der Autor*innen, die Medien würden ein eindimensionales und eurozentrisch geprägtes „Feindbild China“ (Jia/Leutner/Xiao 2021, 10) konstruieren und vertiefen erinnert an Aussagen von Medien und Wissenschaftler*innen aus der Volksrepublik China, die im ‚Westen‘ eine Dämonisierung Chinas (yaomohua Zhongguo 妖魔化中国) oder der Kommunistischen Partei Chinas im Gange sehen (Xinhua 2020). Außerdem bleibt unklar, inwiefern die Medien dieses „Feindbild“ selbst konstruiert haben oder ob dies nicht eher aus Politik und Gesellschaft übernommen wurde (siehe dazu Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 18).
Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022
In einer 2022 auf English in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „The International Communication Gazette“ erschienenen Studie wurde untersucht, inwiefern sich die Darstellung Chinas in deutschen Medien über einen längeren Zeitraum – in diesem Fall von 2000 bis 2019 – gewandelt hat (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022). (Für eine ältere Studie, die den Zeitraum 1986–2006 untersucht siehe Wilke/Achatzi 2011.) In dieser Studie von 2022 wurden 55.839 Berichte über China aus dem Handelsblatt, der Süddeutschen Zeitung, der taz und Die Welt nach Themen sortiert (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 7). Den größten Anteil (40%) nahm darunter das Themenfeld Wirtschaft ein, darauf folgten Politik (17,2%), Gesellschaft (12,8%) und Kultur (3,8%). 2018 hat sich die Anzahl der Berichte zu China in deutschen Medien im Vergleich zum Jahr 2000 verdoppelt – dies war jedoch keine kontinuierliche Zunahme: Ein Höhepunkt wurde 2008 (mit den Olympischen Spielen in Beijing) erreicht, von 2010 bis 2015 ging die Anzahl der Berichte zurück und stieg erst seitdem wieder an (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 13). Von den insgesamt über 50.000 Berichten haben die Autor*innen 600 genauer analysiert und darin verschiedene Frames (Erzählmuster) herausgearbeitet: Unter diesen Frames waren am stärksten vertreten „China als bedeutender Partner“ (9,8%) und „China als aufstrebende Macht“ (8%) – auch „China als wirtschaftliche Gefahr“ (6,17%), „China als Menschenrechtsverletzer“ (6,17%), „China braucht Ressourcen“ (5,5%), „Chinas als der Andere“ (5,5%) und „China als Umweltverschmutzer“ (5,17%) kamen häufig vor (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 14–15). Die Autor*innen vermuten, ausgehend von einer Stichwortsuche nach dem Begriff „Wettbewerber“ und Interviews mit sechs China-Korrespondent*innen, dass sich das Framing von China in den deutschen Medien um die Jahre 2016/2017 herum änderte: Von der Darstellung von China hauptsächlich als Partner hin zu einem Wettbewerber Deutschlands (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 16–18). Als mögliche Gründe für diesen Wandel in Politik und Gesellschaft werden die Übernahme der deutschen Firma Kuka durch die chinesische Firma Midea, ein Bericht des Thinktanks MERICS in Berlin über die Industriepolitik der Volksrepublik China, aber auch der Machtzuwachs von Xi Jinping infolge des Nationalen Parteitags 2017 genannt (Hufnagel/von Nordheim/Müller 2022, 18).
Zukünftige weitere Studien zur deutschen Chinaberichterstattung werden diese bisherigen empirischen Studien ergänzen und erweitern. Besonders spannend wären Studien zur Berichterstattung, die die deutschsprachige Berichterstattung zu China mit der zu anderen Ländern vergleichen. Denn die Berichterstattung zum Ausland wird in der Medienforschiung allgemein und nicht nur was die Volksrepublik China angeht als von Merkmalen wie einer eingeschränkten Quellenlage, einer nationalen Perspektive, einem Fokus auf Krisen, Politik und Eliten, einer Vernachlässigung von Kontext und einer mehrheitlich negativen Bewertung geprägt beschrieben. (Bieber 2011, 27–40) Sind die in der bisherigen Forschung beschriebenen Charakteristika der deutschen Medienberichterstattung also nur typisch für die Berichterstattung zu China oder auch in der Berichterstattung zu anderen Ländern anzutreffen?
Jonas Schmid 06.10.2022
Verwendetet Literatur
Die Schüler*innen können…
1 | 2 | 3 | 4 | ||
---|---|---|---|---|---|
Inhaltliche Kompetenzen | Erkennen | …verschiedene Perspektiven in der weltweiten Berichterstattung über China wahrnehmen und vergleichen. | Erkennen von Vielfalt | ||
… Bedingungen und Einflussfaktoren der Medienproduktion nennen. | Informationsverarbeitung | ||||
Bewerten | …ihr eigenes Medienverhalten analysieren und reflektieren. | Kritische Reflexion und Stellungnahme | |||
…Medien mit China-Berichterstattung vor dem Hintergrund ihrer Herkunft, Finanzierung und Perspektive einordnen. | Kritische Reflexion und Stellungnahme | ||||
Handeln | …verschiedene Medien zur Informationsbeschaffung über China kennen und nutzen. | Partizipation und Mitgestaltung | |||
Methodische Kompetenzen | Erkennen | …Darstellungen in Medien zu einem bestimmten Thema recherchieren. | Informationsbeschaffung und -verarbeitung | ||
…Darstellungen in Medien analysieren (z.B. Werturteile herausarbeiten). | Informationsbeschaffung und -verarbeitung | ||||
Bewerten | …verschiedene Medienangebote vergleichend bewerten. | Kritische Reflexion und Stellungnahme | |||
Handeln | …eine je nach Zweck eine sinnvolle Auswahl aus dem Medienangebot vornehmen. | Partizipation und Mitgestaltung | |||
Soziale und personale Kompetenzen | …eigene Vorstellungen und Arbeitsweisen und kritisch überprüfen (Selbstreflexion). | ||||
…mit unterschiedlichen Meinungen und Bewertungen konstruktiv-kritisch umgehen. | |||||
…aus unterschiedlichem Medienkonsum entstehende Kommunikationsprobleme produktiv überwinden. |
Medienkompetenz ist mittlerweile in vielen Bundesländern in den Curricula für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer als Unterrichtsziel verankert. Eine Studie der Stiftervereinigung der Presse aus dem Jahr 2020 betonte jedoch erhebliche Lücken bei Lehrer*innen beim Wissen über das Mediensystem in Deutschland und das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen (Jungblut 2020). Insbesondere Nachrichten und Seiten aus dem Internet bereiten dabei besondere Schwierigkeiten. Dies kann beispielhaft auch ein vom deutschen Thinktank Stiftung Neue Verantwortung entwickelter und von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützter Selbsttest zeigen (https://der-newstest.de).
Gerade i m Blick auf andere Länder oder Weltregionen kann der Medienkonsum Einfluss auf positive oder negative Wahrnehmungen, Bewertungen und Stereotypen haben. Wichtig ist dabei auch die „anderen“ Perspektiven (beispielsweise in den Medien anderer Länder) kennenzulernen und zu reflektieren. Dabei geht es nicht darum die Werturteile der „anderen“ Perspektiven zu übernehmen, sondern zu diesen vor dem Hintergrund der eigenen Wertmaßstäbe kritisch Stellung zu beziehen. Dieser kritische und selbst-reflexive Umgang mit der Medienberichterstattung im eigenen Land und darüber hinaus kann zur Überwindung von Kommunikationsproblemen mit Menschen aus anderen Ländern und zur internationalen Zusammenarbeit beitragen. Dies sind grundlegende Kompetenzen des Globalen Lernens.
Dieses Lernmodul lädt am Beispiel der Medienberichterstattung über die Volksrepublik China ein, Perspektiven auf die VR China aus Medien aus Europa, den USA und Ostasien kennenzulernen und zu vergleichen und so den eigenen Medienkonsum kritisch zu hinterfragen. (Alternativ kann auch die Medienberichterstattung über Hong Kong oder Taiwan untersucht werden.) Einstieg für die Diskussion im Unterricht kann daher ein aktuelles Thema in der Berichterstattung zu China sein, das die Lehrkraft im Voraus auswählt. Ideal wäre dabei ein prominentes Thema, über das in vielen Medien berichtet wird (2021 beispielsweise die Konflikte um Taiwan oder Hong Kong, Streitigkeiten zwischen den USA oder Australien und China, Olympia(-Boykott), der wirtschaftliche Einfluss der Volksrepublik China im Ausland etc.). In Partnerarbeit recherchieren und analysieren die Schüler*innen dann jeweils die Darstellung in zwei möglichst unterschiedlichen Medien.
Die Lehrkraft kann im Vorhinein verschiedene Medien mit Berichterstattung zu China anhand ihrer Herkunft auswählen und den Schüler*innen zuteilen. (Zu beachten gilt es dabei, dass ein Großteil der Medien außerhalb Deutschlands auf Englisch über China berichtet. Im Sinne einer Binnendifferenzierung sollte also darauf geachtet werden, wer die englischsprachigen Medien bearbeitet. Hilfreich können auch Übersetzungsdienste wie DeepL oder Google Translate sein.) Mögliche von den Schüler*innen zu bearbeitende Medien, die sehr wahrscheinlich unterschiedliche Perspektiven bieten, sind (in Klammern sind dabei Sprache, Herkunft und Zugänglichkeit – Stand 2021 – vermerkt):
Alternativ können die Schüler*innen die Medien auch selbst (zum Beispiel auf Grundlage der Linkliste aussuchen). Bei den Medien in der Linkliste handelt es sich vor allem um „klassische“ Printmedien, die ihre Berichte auch im Internet zur Verfügung stellen. Je nach Interesse und Leistungsstand der Schüler*innen kann natürlich auch auf weitere Medienformate (Tiktok, Instagram, Twitter, Youtube etc.) zurückgegriffen werden, die teilweise auch von den „klassischen“ Medien bespielt werden. Diese Formate können wiederum mit den „klassischen“ Nachrichten verglichen und kontrastiert werden.
Folgende Leitfragen zur Analyse von Medienberichten können für die Schüler*innen hilfreich sein:
In der Reflexionsphase am Ende vergleichen die Schüler*innen, ob und inwieweit Herkunftsort, Publikum und Finanzierung der jeweiligen Medien sich auch in deren Berichterstattung widerspiegeln. Informationen dazu sind jeweils in den Einordnungen der Linkliste enthalten.
Mögliche weiterführende Transferaufgaben können darüber hinaus sein:
Verwendetet Literatur
Aljazeera ist eine internationale Mediengruppe mit Sitz in Doha, der Hauptstadt von Katar. In einigen arabischen Ländern wie Ägypten, UAE und Saud…
Apple Daily wurde Juni 1995 von Jimmy Lai gegründet und ist eine der führenden (Boulevard-)Zeitungen Hongkongs. Die Berichterstattung von Apple Da…
Blog des Asia Research Institute der University of Nottingham. Hier finden sich regelmäßige Beiträge, Kommentare und umfangreiche Hintergrundinfor…
Als unabhängige Zeitschrift wird Asia Sentinel wird von zwei hochkarätigen Journalisten, John Berthelsen und Philip Bowring, herausgegeben. Der Sc…
The Atlantic ist ein US-amerikanisches Magazin mit einem Fokus auf Kultur, Literatur und (Außen)politik. In der Berichterstattung zu weltweiten…
Kostenloser wöchentlicher Newsletter, dessen Fokus auf den Beziehungen zwischen China und den USA liegt. Axios ist ein US-amerikanisches Mediensta…
Die BBC ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Großbritanniens mit Sitz in London. Sie bemüht sich um eine neutrale Berichterstattung, wu…
Bloomberg ist ein US-amerikanisches Imformations- und Nachrichtenunternehmen mit einem Fokus auf Software zur Analyse von Finanzdienstlistungen un…
BuzzFeed ist ein US-amerikanisches Medienunternehmen, das vor allem unterhaltsame Artikel in Blog- oder Listenform mit vielen Bildern und Videos v…
Caixin Global ist der englischsprachige Ableger von Caixin 财新, einer Mediengruppe aus der Volksrepublik China, die sich auf die Bereitstellung vo…
CCTV ist ein staatliches Fernsehunternehmen, das mit etwa 20 freien und mehr als einem Dutzend bezahlten Kanälen, die größte Sendeanstalt der Vo…
CGTN (China Global Television Network) ist ein staatlicher Sender und Teil eines Netzwerkes, das Inhalte auf Englisch, Französisch, Arabisch, Spa…
Eine amerikanische Nichtregierungsorganisation, die hier über Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Zivilgesellschaft in der Volksrepublik China…
Die China Daily ist die größte englischsprachige Tageszeitung der Volksrepublik China, die sich vor allem an Leser*innen außerhalb Chinas richtet….
China Dialogue ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich der Förderung eines gemeinsamen Verständnisses von Chinas Umweltherausfo…
Ehemaliger Blog, der vom Menschenrechtsaktivisten Qiao Xiang betrieben wurde. Heutzutage eine unabhängige, bilinguale Medienorganisation, die engl…
China File ist ein Online-Magazin, das Artikel, Foto- und Videoreportagen über die Volksrepublik China veröffentlicht. Unter dem Titel China File …
Hier können Sie testen, ob eine Webseite in der Volksrepublik China zugänglich oder blockiert ist.
China Info ist ein deutschsprachiges 15-minütiges Programm der deutschen Firma Deutschland Fernsehen Produktions GmbH (DRF) aus Rheinland Pfalz, d…
Kostenpflichtiger Newsletter (200€ im Monat, kostenloses Testabonnement für einen Monat), der täglich einen Überblick zu Nachrichten mit China-Be…
10 Lernmodule