M3: Ein Zeitgenosse über die chinesische Bevölkerung in Qingdao
Sebastian Vogt 17.11.2020
Der österreichische Marinekapitän Hans Bachgarten beschreibt in einem Reisebericht von 1911 seine Eindrücke während eines Aufenthalts in Qingdao:
“Gewiß, Tsingtau [Qingdao] ist recht nett angelegt. Nur passen die chinesischen Bürger nicht in diese deutsche Stadt. Dem Unparteiischen, der das gemischte Treiben des Volkes verfolgt – dieses Hand in Handgehen biederer Deutscher mit geriebenen Chinesen – drängt sich das Gefühl der Unnatürlichkeit auf. Er weiß nicht soll er fragen ‚was suchen denn die Chinesen hier‘ oder ‚was plagt sich der Deutsche zwischen diesem schmutzigen, stinkenden Gesindel herum.‘ Wenn einem so ein ungewaschener Zopfträger aus den untersten Schichten, mit seinem gelbsten Grinsen vor der Ladentüre eines Geschäftes jovial zuruft: ‚Gucken Sie man rinn, hier können Sie billig kofen‘, möchte man ihn für seine freche Intelligenz am liebsten mit den Stiefelabsätzen traktieren.”