Reform- und Öffnungspolitik
Die Reform- und Öffnungspolitik – oft auch nur Reform und Öffnung (Gaige kaifang 改革开放) – bezeichnet die in den späten 1970er-Jahren nach dem Tod von Mao Zedong Fahrt aufnehmende Veränderung von der sozialistischen Planwirtschaft hin zu martkwirtschaftlichen Elementen. Unter der Führung von Deng Xiaoping wurden die Volkskommunen aufgelöst und durch ein System ersetzt, in dem die Bauern wieder für sich alleine verantwortlich waren. Auch in Industrie und Handel konnten private Firmen gegründet werden. Durch die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen und Gemeinschaftsunternehmen mit ausländischen Firmen wurde ausländisches Kapital und Wissen in die Volksrepublik China gebracht. Dies führte zu Wirtschaftswachstum, einem Ansteig des Lebensstandards, aber auch zu Unsicherheiten und zunehmender Ungleichheit. Neben wirtschaftlichen Reformen zeigten sich auch in der Gesellschaft Veränderungen: Ausländische Ideen wurden wieder stärker rezipiert und diskutiert. Forderungen nach politischen Reformen wie zum Beispiel einer Demokratisierung wurden mit der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste 1989 jedoch unterdrückt.
Synonyme:
Gaige kaifang, 改革开放, Reform and Opening Up