Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas

Die seit dem Tod von Mao Zedong alle fünf Jahre im Oktober stattfindenden Parteitage (Zhongguo Gongchandang Quanguo Daibiao Dahui 中国共产党全国代表大会) sind das politische Großereignis der Kommunistischen Partei Chinas. Dem Parteistatut zufolge ist der Parteitag das „oberste Entscheidungsgremium der KPCh". Hier werden die Mitglieder der Führungsgremien der Partei – Zentralkomitee, Politbüro und dessen Ständiger Ausschuss, sowie Disziplinar- und Militärkommissionen – ernannt, über die Errungenschaften der vergangenen Jahre berichtet und die ideologische und strategische Ausrichtung der Politik der kommenden Jahre beschlossen. ​
Die über 2.000 Delegierten, die am Parteitag teilnehmen, werden als Vertreter von 38 verschiedenen Parteiorganisationen, darunter Provinzparteikongresse, zentrale Organisationen und staatliche Unternehmen, vorgeschlagen und von der Organisationsabteilung der KPCh geprüft. Bei der Zusammenstellung wird auch auf repräsentative Kriterien wie Geschlecht, Zugehörigkeit zu ethnischen Minderheiten, Alter, Bildungsstand und Tätigkeitsbereich geachtet. Offiziell entscheidet der Parteitag über ideologische Grundsatzfragen und „Neuorientierungen in der nationalen Entwicklungsstrategie“. Die Delegierten stimmen jedoch im Wesentlichen den im Vorfeld von der obersten Führungsebene erarbeiteten Vorlagen zu.