Kuli

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielten chinesische Tagelöhner – die sogenannten Kulis (der chinesische Ausdruck kuli 苦力 bedeutet wörtlich "bittere Kraftarbeit“) – als billige Arbeitskräfte weltweit eine wichtige Rolle. Insbesondere zwischen 1850 und 1870 boomte dieser Handel mit chinesischen Arbeitskräften – weltweit von spanischen Zuckerplantagen in Kuba, amerikanischen Eisenbahnstrecken bis hin zu deutschen kolonialen landwirtschaftlichen Betrieben auf Samoa waren sie zu finden. Offiziell waren sie Tagelöhner mit Verträgen und geregeltem Gehalt. In der Realität wurden sie jedoch oft entführt, zum Verlassen Chinas gezwungen und während ihrer Arbeit misshandelt. Die Kritik an diesen Sklaverei-ähnlichen Zuständen und eine chinesische Untersuchungskommission nach Kuba 1873 führten ab den 1870er-Jahren zu verbesserten Arbeitsbedingungen.

Synonyme:
苦力, coolie, Tagelöhner