Kaiserinwitwe
„Kaiserinwitwe“ (Englisch: empress dowager; Huang taihou 皇太后) war im kaiserlichen China der Titel für die Hauptfrau eines verstorbenen Kaisers. Sie nahm eine bedeutende politische und zeremonielle Rolle ein, insbesondere wenn ihr Sohn den Thron bestieg. In diesem Fall kann der chinesische Titel auch als „Kaiserinmutter“ übersetzt werden. Als Mutter des neuen Kaisers konnte sie teils erheblichen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte ausüben, insbesondere wenn der Thronfolger noch minderjährig war. In der Geschichte besonders bekannt ist die Kaiserinwitwe Cixi (Cixi taihou 慈禧太后), die von 1861 bis zu ihrem Tod 1908 de facto China regierte, obwohl sie formal nie den Kaiserthron bestieg.
Weiterführende Informationen:
Ulrich Theobald. 2013. „Kaiserinmutter – Mutter Kaiserin. Die schwierige Erfüllung einer politisch-privaten Rolle“. In Frauenbilder/Frauenkörper: Inszenierungen des Weiblichen in den Gesellschaften Süd- und Ostasiens, herausgegeben von Heike Moser und Stephan Köhne, 333–50. Wiesbaden: Harrassowitz.