Kaiserin

​„Kaiserin“ (Englisch: Empress; Huanghou 皇后) ist die ausländische Bezeichnung für die Hauptfrauen der chinesischen Kaiser, die in China zwischen 221 v. u. Z. und 1912 herrschten. Als Hauptfrau nahm die „Kaiserin“ eine zentrale Rolle im  Hofzeremoniell ein und war oft eine wichtige politische und symbolische Figur. Die Bezeichnung „Kaiserin“ verdeckt jedoch, dass sie anders als „Kaiserinnen“ oder „Herrscherinnen“ in Europa nicht selbst den Thron besteigen und regieren konnte (mit Ausnahme von Wu Zetian (武則天, 624–705), die sich selbst als „Kaiser“ (Huangdi 皇帝) bezeichnen ließ, waren alle anderen Kaiser männlich). Ihre Position hing stark vom Willen und der Unterstützung des Kaisers ab: Wurde ihr Sohn nicht zum Thronfolger („Kronprinz“ taizi 太子 wörtl. “höchster Sohn”) ernannt, verlor sie Titel und Stellung. Zudem konnte sie ohne Vorwarnung oder offizielle Ankündigung auf Befehl des Kaiser degradiert oder in den Ruhestand gezwungen werden. Trotz dieser Unsicherheiten konnte die Kaiserin oft als Mutter des Thronfolgers erheblichen Einfluss auf die dynastische Nachfolge und die Politik des Reiches ausüben.​

Weiterführende Informationen:
Endymion Porter Wilkinson. 2013. Chinese History: A New Manual. Cambridge, Mass. [u.a.]: Harvard University Asia Center. S. 276–277.

Synonyme:
Empress, Huanghou