Eunuch
Eunuch (vom Altgriechischen eunouchos, in etwa "Bewacher des Bettes") ist der deutsche Begriff für einen Mann, der kastriert wurde – was heißt, dass ihm mindestens die Hoden, in China auch der Penis, entfernt wurden. Im chinesischen Kaiserreich (221 v. u. Z. bis 1911) arbeiteten Eunuchen meist innerhalb des Kaiserpalastes in den privaten Bereichen, zu denen Männer keinen Zutritt hatten, als Bedienstete für den Kaiser und seine Frauen. Durch die Nähe zum Kaiser und seiner Familie übten Eunuchen teilweise auch politischen Einfluss aus. Dies missfiel den konfuzianischen Beamten, weshalb Eunuchen in der von diesen verfassten offiziellen Geschichtsschreibung oft sehr schlecht dargestellt werden. Besonders großen Einfluss hatten Eunuchen vor allem während der Ming-Dynastie (1368–1644) als sie auch außerhalb des Kaiserpalastes Funktionen wahrnahmen, die zuvor eigentlich zivile Beamten übernommen hatten. Eunuchen übernahmen auf Auftrag der Ming-Kaiser hin beispielsweise militärische und diplomatische Aufgaben (z.B. Zheng He, 1371–1433), sammelten Informationen und überwachten Personen oder beaufsichtigten Bergbauaktivitäten. Unter der auf die Ming folgenden Qing-Dynastie (1644–1911) wurde der Versuch gemacht, die Macht der Eunuchen zu begrenzen – sie waren nun meistens nur noch im Kaiserpalast tätig.
Weiterführende Informationen:
https://books.google.de/books/about/The_Eunuchs_in_the_Ming_Dynasty.html?id=Ka6jNJcX_ygC&redir_esc=y
Synonyme:
taijian, 太監, huanguan, 宦官