Online-Fortbildungsreihe: ChinaPerspektiven (Herbst 2024)
In der Fortbildung werden die von der China-Schul-Akademie entwickelten Unterrichtsmaterialien zum Thema China vorgestellt. Diese können im Fachunterricht und in wissenschaftspropädeutischen Kursen (Seminarkurs, Seminarfach, Projektkurs, Profilseminar) eingesetzt werden.
Die China-Schul-Akademie unterstützt interessierte Schulen und Lehrer*innen beim Aufbau von China-Kompetenz und fördert die kritische und multiperspektivische Beschäftigung mit China – in Geschichte und Gegenwart, also mit historischer Tiefe und regionaler Breite. Die von der China-Schul-Akademie entwickelten Lernmodule bieten eine ideale Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, ihre Reflexions- und Urteilskompetenz zu schärfen und laden zur Beschäftigung mit einer Vielzahl auch in Deutschland kontrovers diskutierter Themen ein. So lassen sich am Beispiel Chinas etwa Fragen der Nachhaltigkeit erarbeiten, die weit über den konkreten Länderkontext von Bedeutung sind. Durch die thematische und methodische Vielfalt der Materialien lernen Schüler*innen das Handwerk für ein erfolgreiches Studium nach dem Abitur.
Die Lernmodule der China-Schul-Akademie zu Themenfeldern wie Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur können den Interessen und Kenntnissen der Lehrerkräfte sowie der Schüler*innen entsprechend flexibel zusammengestellt werden. Jedes Lernmodul enthält Materialien und Aufgaben, die im Klassenverbund oder von den Schüler*innen eigenständig erarbeitet werden können. Neben den Lernmodulen finden sich auf der Plattform der China-Schul-Akademie Informationen zur Förderung der Medienkompetenz, Hinweise auf Erinnerungs- und Lernorte sowie ein Glossar und Lektürehinweise. Außerdem geben wir Ihnen umfangreiche Hintergrundinformationen und didaktische Empfehlungen an die Hand und bereiten Sie in dieser digitalen Fortbildungsreihe auf den Einsatz der Materialien vor.
Termin: 10.9.2024, 16:00-18:00 Uhr
Referenten: Jonas Schmid; Sascha Zhivkov
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In dieser einführenden Sitzung wird zunächst Chinas Aufstieg zur Weltwirtschaftsmacht von 1978 bis heute nachgezeichnet. Dabei wird auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen eingegangen und eine Vielzahl chinesischer Stimmen vorgestellt. Es wird auf Chinas Innovationspolitik und den aktuellen Handelskonflikt mit den USA fokussiert, aber auch Chinas Beziehungen zu anderen Ländern der Welt diskutiert. Die industriepolitische Strategie “Made in China 2025” wird vorgestellt und die weitreichenden Auswirkungen der technologischen Rivalität mit den USA eingeordnet. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden Veränderungen in Chinas internationalem Auftreten und der zunehmende Nationalismus unter Xi Jinping thematisiert, unter anderem am Beispiel des Südchinesischen Meers.
Termin: 01.10.2024, 16:00-18:00 Uhr
Referentinnen: Dr. Odila Schröder, Dr. Stefanie Elbern
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Anhand zweier Konflikte wird das Auftreten der VR China als Akteur in internationalen Konflikten analysiert: Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und der Republik China auf Taiwan, sowie die zweischneidige Rolle der VR China beim globalen Kampf gegen den Klimawandel. Vorgestellt wird zunächst das Modul „Taiwan – ‚Schöne Insel‘, fragiler Status“ der China-Schul-Akademie: Dieses bietet Ansätze zur Vermittlung der historischen Genese des Konfliktes, der chinesischen Außenpolitik gegenüber Taiwan, taiwanesischer Perspektiven auf den Konflikt sowie die Rolle taiwanesischer Microchip-Herstellung für die Konfliktdynamik.
Im Kontrast zu diesem Konflikt um die VR-chinesischen Territorialansprüche steht Chinas Klimapolitik: Als größter Emittent von Kohlenstoffdioxid, zugleich aber größtem Produzenten von Technologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien und zur Elektrifizierung nimmt die VR China eine wichtige Rolle beim globalen Kampf gegen den Klimawandel ein. Vorgestellt werden neben aktuellen Statistiken auch Stimmen chinesischer und europäischer zivilgesellschaftlicher Initiativen.
Termin: 29.10.2024, 16:00-18:00 Uhr
Referent*innen: Jonas Schmid, Dr. Stefanie Elbern
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Diese Fortbildung gibt einen knappen Überblick über das Bildungssystem auf Taiwan. In einem ersten Teil wird das Schulsystem vorgestellt: Wie ist das Schulsystem strukturiert? Welche Fächer und curricularen Vorgaben gibt es? Welche Prüfungen gibt es und welche Kompetenzen werden darin abgeprüft? Der zweite Teil gibt dann in Form eines Erfahrungsberichtes Einblicke in den taiwanischen Schulalltag.
Termin: 12.11.2024, 16:00-18:00 Uhr
Referentin: Yu Shiqi
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Diese Sitzung beleuchtet die Modernisierung der chinesischen Städte und den Land-Stadt-Dualismus am Beispiel der Plattformökonomie und von Essenslieferanten. Wir betrachten die Mobilität, Gruppenbildung sowie die soziale Segregation chinesischer Wanderarbeiter*innen. Wie wirken sich technologische Veränderungen auf die Wanderarbeiter*innen, insbesondere auf ihre nachkommenden Generationen, aus? Wie fungieren die digitalen Plattformen als Vermittler zwischen Anbieter*innen und Kund*innen, insbesondere bei Essenslieferdiensten? Illustriert werden diese Entwicklungen anhand von den Lebenserzählungen der Zeitzeugen. Es wird nicht versucht, die Komplexität zu reduzieren, sondern im Gegenteil, anhand von authentischen non-fiktionalen Narrativen das gesellschaftliche Dilemma zu veranschaulichen, ohne den Akteur*innen ihre Handlungsmacht abzusprechen.
Termin: 03.12.2024, 16:00-18:00 Uhr
Referentin: Yu Shiqi
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In den letzten Jahren sind chinesische Neologismen wie tangping (sich hinlegen und chillen), neijuan (sich selbst optimieren und hart kämpfen), foxi (buddhistisch sein und achtsam sein) und 985-Feiwu (985-Abfall) aufgetaucht, die eine zunehmend passive soziale Stimmung und “Zukunftslosigkeit” unter der Jugend widerspiegeln. Im Vergleich zu der engagierten und kämpferischen Jugendbewegung im Spiegel der Fridays-for-Future-Bewegungen scheint die heutige chinesische Jugend vielmehr von einem Gefühl der Desillusion, Ohnmacht und Arbeitspessimismus geprägt zu sein.
Diese Sitzung konzentriert sich auf das junge China in der Volksrepublik und die Frage „Was bewegt die Jugend?“. Wir reflektieren durch die Neologismen die sozialen Schwierigkeiten, Zukunftsaussichten und Herausforderungen der chinesischen Jugend. Es wird argumentiert, dass der Wandel in der Mentalität der Jugendlichen grundlegend auf die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der letzten Zeit wie Globalisierung und Reformen zurückzuführen ist, die sich persönlich auf den Einzelnen auswirken, aber auch auf die Sozialisierungsprozesse und das Bildungssystem. Diese Sitzung schließt mit einem kleinen Ausblick auf Taiwan und seine junge Generation.
Zielgruppe: Die Reihe ist konzipiert für interessierte Lehrer*innen und Referendar*innen aller Fächer, die China in ihren regulären Unterricht einbringen oder einen wissenschaftspropädeutischen Kurs (Seminarkurs, Seminarfach, Projektkurs, Profilseminar) zum Thema China in der gymnasialen Oberstufe unterrichten möchten. Die Reihe ist für Lehrer*innen aller Bundesländer konzipiert und zugänglich.
Teilnahme: An den Terminen kann je nach Interesse und Ausrichtung des individuellen Unterrichts teilgenommen werden. Teilnehmer*innen erhalten zudem Zugriff auf die Aufzeichnungen der bei dieser und vorangegangenen Fortbildungen gehaltenen Vorträge. Teilnahmebestätigungen werden durch die China-Schul-Akademie bzw. nach den Richtlinien der jeweiligen Landesbehörde ausgestellt.
Anmeldung: Sie können sich sowohl für die gesamte Veranstaltung als auch für Einzeltermine anmelden. Bitte beachten Sie, dass Sie sich ggf. direkt über die Bildungsserver ihres jeweiligen Bundeslandes anmelden können und sollten. Alternativ können Sie sich über das Formular auf unserer Homepage oder per Email an [email protected] anmelden. Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihren Namen, die Termine, an denen Sie teilnehmen möchten sowie das Bundesland und die Institution an, an der Sie tätig sind.
Ort: Die Veranstaltungsreihe wird online stattfinden. Zugangsdaten erhalten Sie bei Anmeldung kurz vor Veranstaltungsbeginn.
Kosten: Die Fortbildungsreihe ist ein kostenloses Angebot der China-Schul-Akademie.
Die Fortbildungen der China-Schul-Akademie werden langfristig und wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, um eine kontinuierliche Verbesserung der Fortbildungen und der von der China-Schul-Akademie entwickelten Lehrmaterialien zu gewährleisten. Im Nachgang der Veranstaltung werden Abfragen zur Qualität der Veranstaltung sowie Ihrer persönlichen Verwendung der vermittelten Inhalte und Materialien im Unterricht durchgeführt. Die Teilnahme an diesen Abfragen ist nicht verpflichtend, hilft der China-Schul-Akademie aber, die Fortbildungsangebote zu optimieren.